AKK platzt bei „Anne Will“ der Kragen

Die neu gewählte Vorsitzende der CDU, Annegret Kramp-Karrenbauer, war am Sonntag in der Talkshow „Anne Will" im Ersten zu Gast. Als ein Journalist dort das Saarland scharf kritisierte, hielt AKK ein Plädoyer für ihr Heimat-Bundesland.
Als Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) in der Talk-Sendung „Anne Will" auf das Saarland angesprochen wurde, ging sie aus sich heraus. Screenshot: NDR.
Als Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) in der Talk-Sendung „Anne Will" auf das Saarland angesprochen wurde, ging sie aus sich heraus. Screenshot: NDR.
Als Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) in der Talk-Sendung „Anne Will" auf das Saarland angesprochen wurde, ging sie aus sich heraus. Screenshot: NDR.
Als Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) in der Talk-Sendung „Anne Will" auf das Saarland angesprochen wurde, ging sie aus sich heraus. Screenshot: NDR.

Vorsitzende von Volksparteien sind in den Talk-Sendungen der Nation gern gesehene Gäste – besonders, wenn sie erst frisch im Amt sind. Am gestrigen Sonntagabend (9. Dezember) war Annegret Kramp-Karrenbauer bei „Anne Will“ geladen.

Dort diskutierte die Saarländerin und neue Chefin der CDU zusammen mit dem ehemaligen SPD-Vorsitzenden Martin Schulz, FDP-Politiker Wolfgang Kubicki und den Journalisten Christiane Hoffmann vom „Spiegel“ sowie Gabor Steingart, dem ehemaligen Chefredakteur des „Handelsblatts“, zum Thema „CDU mit neuer Chefin – reicht das für einen Neustart?“.

Die ansonsten recht unaufgeregte Talkrunde wurde zum Ende der Sendung sehr emotional. Während sich Kubicki einige verbale Spitzen nicht verkneifen konnte („Die Rede auf dem Parteitag hätte ich Ihnen so nicht zugetraut – obwohl ich Sie schon auf dem Karneval erlebt habe, da waren Sie sensationell.“), blieb die ehemalige Ministerpräsidentin des Saarlandes zumindest äußerlich noch relativ gefasst.

Die Art und Weise, wie von den anderen Talk-Gästen über sie gesprochen wurde, begleite sie schon ihr ganzes Leben lang. Männliche Kollegen von ihr seien nie gefragt worden, „wie sie das mit den Kindern machen. Als ob man als Frau eine zu bemitleidende Minderheit wäre. Wir sind mehr als die Hälfte dieser Bevölkerung, das will ich hier ganz deutlich sagen.“

„Anne Will“: Kramp-Karrenbauer wird wütend

Doch dann provoziert Journalist Gabor Steingart AKK – und ihr platzt der Kragen. Nicht, weil er in einer Sendung von „Maischberger“ gesagt hatte, das Ministerpräsidentenamt im Saarland gleiche dem Amt eines Bürgermeisters. Sondern als er das Bruttoinlandsprodukt und die Schuldensituation als „armselig“ bezeichnet.

„Ich empfinde das als Höchstmaß despektierlich den Saarländern gegenüber, die aus einer Region kommen, die über Jahrzehnte zum Wohlstand des Landes beigetragen hat“, antwortet AKK mit Vehemenz. Dann beginnt sie aufzuzählen: Steinkohle-Ausstieg („Ohne dass die Massenarbeitslosigkeit ausgebrochen ist“), „beinharter“ Sparkurs, um Schulden abbauen zu können, Helmholtz-Institut in Saarbrücken, „eine der besten Unis“, Zwei-Sprachen-Strategie. „Das ist für mich der größte Ausdruck von Zukunft. Darauf bin ich sehr, sehr stolz und das lasse ich mir von Ihnen (Steingart, Anm. d. Red.) – auch im Namen der Saarländer – nicht kaputt reden.“

Die Aussage sitzt – das merkt der Fernsehzuschauer am Beifall des Publikums und der schwachen Reaktion Steingarts, der sich anschließend nicht mehr so recht zu helfen weiß. AKK hat also spätestens an ihrem ersten Wochenende als CDU-Vorsitzende gezeigt, dass in ihr auch eine emotionsgeladene Rednerin steckt. Es wird sich jetzt zeigen, ob sich das auch in ihre Bundespolitik überträgt.

Hier die ganze Sendung zum Nachschauen: