Aktueller Stand zu Amokfahrt in Trier: Über 200 Hinweise von Zeug:innen
Über 200 Hinweise eingegangen
Laut Polizei sind zu der Tat bislang über 200 Hinweise eingegangen. Auf dem eigens eingerichteten Hilfsportal der Polizei hätten Augenzeugen Fotos sowie Videos hochgeladen. Zudem steht laut Polizei eine Anlaufstelle auf dem Hauptmarkt bereit.
Update: Amokfahrer von Trier hatte laut Polizei Munition, aber keine Waffe dabei
Die Polizei gehe davon aus, dass es noch viele weitere Zeugen und möglicherweise einige weitere verletzte Personen gebe. Es sei wichtig, dass diese sich meldeten, um Angaben zu den Geschehnissen zu machen. Jede Information bei der Aufklärung der schrecklichen Tat könne von Bedeutung sein, hieß es in einer Mitteilung.
[legacy_code] twitter.com / Morgen sind wir wieder ab 9 Uhr für euch auf dem #Hauptmarkt in #Trier vor Ort & ansprechbar! #TR0112 #wirsindtrier *mf https://t.co/ovLPnHQ5Lu— Polizei Trier (@PolizeiTrier) December 3, 2020 [/legacy_code]
Langfristige Hilfe für Opfer
Einen Bedarf für ein langfristiges Hilfssystem für die Opfer der Amokfahrt in Trier sieht Detlef Placzek (SPD), Oberbeauftragter des Landes Rheinland-Pfalz. Das berichtet der „SWR“. Wichtig sei, dass sich die betroffenen Personen austauschen könnten. Placzek suche derzeit den direkten Kontakt zu Angehörigen, Zeugen und Opfern in Kliniken. Es finde eine Zusammenarbeit mit der „Stiftung Katastrophen Nachsorge“ statt.
Trier bedankt sich für Anteilnahme
Im Namen der Menschen in Trier hat sich OB Wolfram Leibe (SPD) nach der Amokfahrt für die große Anteilnahme bedankt, so „dpa“. In diesem Zusammenhang teilte Leibe mit: „Es hilft uns allen sehr, zu sehen, wie groß die Hilfsbereitschaft innerhalb und außerhalb der Stadt Trier ist“.
Spendenkonto für Opfer
Mehr als 200 Schreiben aus aller Welt hätten das Rathaus seit der Tat am Dienstag erreicht, hieß es. Zudem seien auf dem Spendenkonto für die Opfer mehr als 100.000 Euro eingegangen. „Angesicht einer so mörderischen Tat stehen die Menschen zusammen“, sagte Oberbürgermeister Leibe.
Schweigeminute vier Minuten lang
Am gestrigen Donnerstag, um 13.46 Uhr, dauerte die Gedenkminute vier Minuten. So lange hielten die Menschen in Trier inne, um der Opfer der tödlichen Amokfahrt vor zwei Tagen zu gedenken. Genauso lange hatte der Täter gewütet.
Innenausschuss beschäftigt sich mit Thema
Am heutigen Freitag (4. Dezember 2020), ab 10.00 Uhr, beschäftigt sich laut „dpa“ der Innenausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags in einer Sondersitzung mit dem Thema. Innenminister Roger Lewentz (SPD) will die Abgeordneten über die Geschehnisse und den aktuellen Ermittlungsstand informieren.
Arbeitsgruppe zur Früherkennung angeregt
Lewentz hat laut „dpa“ eine bundesweite Arbeitsgruppe zur Früherkennung von Gefahren angeregt. Es gehe darum, Anhaltspunkte für eine Planung und Vorbereitung von Amokfahrten und Anschlägen früher wahrzunehmen, sagte er am Freitag. „Ich habe diese Thematik zur Erörterung der Innenministerkonferenz nächste Woche eingebracht.“
Der SPD-Politiker erinnerte an vergleichbare Gewalttaten in Münster, Bottrop und Volkmarsen. Vor diesem Hintergrund werde vermehrt hinterfragt, ob die Sicherheitsbehörden in der Lage sein müssten, solche Menschen mit einem erheblichen Gefahrenpotenzial frühzeitiger zu identifizieren. Gleichzeitig sollte gesagt werden, dass „ein absoluter Schutz vor irrational handelnden Einzeltätern leider nicht möglich“ sei. „So schwer es einem Innenminister fällt, so etwas sagen zu müssen.“
Tatverdächtiger in U-Haft
Der dringend Tatverdächtige fuhr ersten Erkenntnissen zufolge in der Trier Inenstadt extra zick-zack, um „so viele Menschen wie möglich zu töten oder zumindest zu verletzen“, so der Vorwurf. Der Mann sitzt seit Mittwoch in Untersuchungshaft, ihm wird unter anderem mehrfacher Mord vorgeworfen.
24 verletzte Personen
Die Zahl der verletzten Personen hat sich mittlerweile auf 24 erhöht. Dazu klärte ein Sprecher der Polizei in Trier: „Es haben sich nachträglich noch Leute gemeldet“. Dabei handele es sich um Menschen, die erst später zum Arzt gegangen sind oder nach der Tat zunächst nicht in einem Krankenhaus waren.
Darunter sei die Zahl der schwerverletzten Menschen bei sechs geblieben. Weiterhin gebe es zudem fünf Todesopfer, so der Polizeisprecher.
Tatverdächtiger betrunken
Einen weiteren Tatort oder Hinweise auf Mittäter:innen beziehungsweise Kompliz:innen des Festgenommenen gibt es nach Angaben der Polizei nicht. Der Verdächtige ist Deutscher, er war zur Tatzeit betrunken, bei ihm wurden 1,4 Promille festgestellt.
Fahrer stellte nach Amokfahrt Auto ab
Nach der Amokfahrt hat der Täter nach Angaben der Polizei das Auto abgestellt und eine Zigarette geraucht. Polizisten hätten den 51-Jährigen stehend am Heck des Wagens angetroffen, berichtete der Polizeivizepräsident von Trier, Franz-Dieter Ankner, am Freitag in einer Sondersitzung des Innenausschusses des rheinland-pfälzischen Landtags in Mainz. „Dort sah er den Einsatzkräften grinsend entgegen.“
Mit 81 km/h durch Simeonstraße
Bei der Amokfahrt ist der Täter in dem Wagen mit 81 Kilometern pro Stunde durch die Fußgängerzone in der Simeonstraße gefahren. Anhand sichergestellter Videos habe das eine Wegzeitberechnung für diesen Teil der Strecke ergeben. Das sagte ein Polizeisprecher am Freitag.
Motiv noch unbekannt
In den Vernehmungen habe der Beschuldigte laut Staatsanwaltschaft „wechselnde und in Teilen nicht nachvollziehbare Angaben, aus den sich bisher weder ein nachvollziehbares Motiv für die Tat noch Einzelheiten zum Tathergang herleiten lassen“, gemacht.
Verwendete Quellen:
– swr.de
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Artikel
– Polizei Trier auf Twitter