“Alle müssen dazu beitragen”: Saar-Landesregierung will zum Energiesparen aufrufen

Im Moment sei die Gasversorgung in Deutschland noch stabil. Eine "Verschlechterung der Situation" könne jedoch nicht ausgeschlossen werden, so Wirtschafts- und Energieminister Jürgen Barke. Er betonte: Auch im privaten Bereich seien Sparmaßnahmen unabdingbar. Dazu wurde eine Werbekampagne ins Spiel gebracht.
Die Saar-Landesregierung will zum Energiesparen aufrufen. Foto: picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich
Die Saar-Landesregierung will zum Energiesparen aufrufen. Foto: picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich

Jürgen Barke im Austausch zur Gasmangellage

Erst kürzlich hat sich Wirtschafts- und Energieminister Jürgen Barke (SPD) mit rund 50 Vertreter:innen saarländischer Industrieunternehmen, Kammern und Verbänden sowie Energieversorgern beraten. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums ging es bei den Gesprächen um die Auswirkungen einer möglichen Gasmangellage infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Zuvor hatte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die sogenannte Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen.

Barke dazu: „Vorweg: Die Gasversorgung ist in Deutschland im Moment noch stabil und die Versorgungssicherheit derzeit weiter gewährleistet“. Dennoch müsse man „die aktuelle Lage als angespannt werten“. Seiner Ansicht nach könne eine „Verschlechterung der Situation“ nicht ausgeschlossen werden. „Daher ist es richtig und wichtig, vorbereitet zu sein“. Das passiere nicht nur auf Bundesebene, sondern auch im Saarland – eben durch „genau solche Treffen“. Der Minister versicherte: Die Lage am Gasmarkt werde man intensiv und dauerhaft im Blick behalten, um schnell handlungsfähig zu sein.

Sparmaßnahmen auch im privaten Bereich unabdingbar

Den Angaben des Wirtschaftsministeriums zufolge betonte Barke nochmals, dass er Sparmaßnahmen auch im privaten Bereich für unabdingbar halte. „Alle müssen dazu beitragen, dass wir gut über den Winter kommen – wenn sich jeder einzelne in seinem Rahmen der Möglichkeiten einschränkt, kann es gelingen – auch wenn das Heizen gerade jetzt im Sommer weit entfernt scheint.“

Die Verwaltung, Unternehmen sowie Privathaushalte müssten prüfen, wo freiwillige Einsparpotentiale liegen. Es müsse jedoch „zumutbar und angemessen sein“, sagte der Minister. „Aber wir dürfen nicht aus dem Blick verlieren, dass wir durch diese kleinen Einsparungen nicht nur den privaten Geldbeutel entlasten, sondern auch unverzichtbare industrielle Gasverbräuche absichern“.

Saar-Landesregierung will zum Energiesparen aufrufen

„Ich glaube, es ist noch nicht bei jedem angekommen, wie ernst die Lage in Sachen Energieversorgung ist“, so Barke. Bürger:innen müssten „bereits die kleinsten Möglichkeiten des Energiesparens im Haushalt und bei Sanierungs- und Bauvorhaben“ aufgezeigt werden. Seiner Ansicht nach gilt es, die „breite Masse“ zu erreichen.

Um private Verbraucher:innen genau dazu zu sensibilisieren, hat der Minister der Mitteilung zufolge eine „gemeinsame Werbekampagne von Landesregierung, Verbänden, Unternehmen, Versorgern und Kommunen ins Spiel gebracht“. Details dazu stehen noch nicht fest. Klar ist derweil: Ein nächstes gemeinsames Treffen mit Barke und den Vertreter:innen von Industrieunternehmen, Verbänden und Co. ist für Mitte Juli geplant.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des saarländischen Wirtschaftsministeriums, 29.06.2022