Alle Saar-Ministerien fallen durch Klima-Check der Deutschen Umwelthilfe

Alle saarländischen Ministerien sind durch den Klima-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gefallen. Demnach konnte nicht ein Ministerium im Saarland einen Bedarfs-Energieausweis vorlegen. Die Politik verfehle damit nicht nur die Einhaltung der Klimaziele, sondern auch die Einhaltung ihrer Vorbildfunktion.

Saar-Ministerien fallen allesamt durch Klima-Check

„Zahlreiche Politikerinnen und Politiker auf Bundes- und Landesebene versagen beim Klimaschutz ihrer Dienstsitze“. Zu diesem Fazit kommt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bei ihrem Klima-Check. Demnach seien nur 3 von 15 Bundesminister/innen beim Klimaschutz auf einem guten Weg. Im Saarland fallen sogar sämtliche Dienstsitze der Landesminister/innen beim Klima-Check durch.

So wirft die DUH den Ministerien im Saarland vor, dass kein einziges einen Bedarfs-Energieausweis für seine Dienstgebäude vorlegen konnte, sodass eine aussagekräftige energetische Bewertung unmöglich sei. Demnach wisse die Landesregierung nach Ansicht der DUH zu wenig über den energetischen Zustand ihrer Gebäude.

Politik kann laut DUH so kein Vorbild sein

Laut DUH verfehlen die Politiker/innen im Saarland damit nicht nur die Einhaltung der Klimaziele, sondern auch noch die Einhaltung ihrer Vorbildfunktion. Es könne nicht angehen, dass man private Eigentümer zur energetischen Sanierung auffordert, während man in der Politik selbst nichts dafür tue. Dass auch in absehbarer Zeit keine energetische Sanierung der öffentlichen Liegenschaften geplant ist, zeige auch das dafür fehlende Budget im aktuellen Haushaltsplan.

Ohne energieeffiziente Gebäude sind die Klimaziele nach Ansicht der DUH nicht zu erreichen. Laut Angaben der Umwelthilfe entfallen 30 Prozent von Deutschlands CO2-Emissionen allein auf den Gebäudebereich. Es liege nun an der Politik, entsprechende Sanierungsfahrpläne zu erarbeiten.

DUH fordert Bürger/innen zum Mitmachen auf

Die Deutsche Umwelthilfe hat zusammen mit „FragDenStaat“ nun eine gemeinsame Aktion ins Leben gerufen, mit der interessierte Bürger/innen mit wenigen Klicks in Erfahrung bringen können, ob ihre Kommune genügend für den Klimaschutz tut. Damit sollen Kommunen zum Klimaschutz motiviert werden. „Wir fordern alle Kommunen, Länder und den Bund auf, für ihre Gebäude die Bedarfsausweise öffentlich zu machen. Um den Behörden auf die Sprünge zu helfen, rufen wir alle Bürgerinnen und Bürger auf, am Klima-Gebäude-Check von ‚FragDenStaat‘ und der Deutschen Umwelthilfe teilzunehmen“, so Arne Semsrott, Projektleiter bei „FragDenStaat“.

Über „Frag den Staat: Klimacheck“ kann jeder die Energieausweise von Rathäusern, Schwimmbädern, Schulen & Co. mit nur wenigen Klicks erfragen. Die Behörden müssen innerhalb von vier Wochen antworten.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Deutschen Umwelthilfe vom 07.10.2020