Angebliche „Heilerin“ von Neunkirchen bei „Aktenzeichen XY“: Mehrere Hinweise nach Sendung

In der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY … ungelöst" ist am Mittwoch ein Betrugsfall aus Neunkirchen vorgestellt worden. Eine Kriminelle hatte eine Seniorin in der Kreisstadt um 90.000 Euro gebracht. Nach der Ausstrahlung des Falls sind mehrere Hinweise eingegangen:
Diese Aufnahme der gesuchten Frau hat die Polizei veröffentlicht. Foto: Kripo Neunkirchen
Diese Aufnahme der gesuchten Frau hat die Polizei veröffentlicht. Foto: Kripo Neunkirchen

Angebliche „Heilerin“ von Neunkirchen bei „Aktenzeichen XY“: Mehrere Hinweise nach Sendung

Ein Betrugsfall aus Neunkirchen ist am gestrigen Mittwochabend (8. November 2023) im Rahmen der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ vorgestellt worden. Eine Kriminelle hatte Anfang August eine Seniorin in der Kreisstadt um 90.000 Euro gebracht. Die Ermittler:innen setzten mit der Ausstrahlung auf die Hilfe der Zuschauerinnen und Zuschauer.

Nach der Sendung meldeten sich mehrere Zeug:innen. Sie wollen die gesuchte Betrügerin gesehen haben, meldet der „SR“ auf Grundlage von ZDF-Angaben. Demnach gebe es Hinweise. Mit diesen hoffe die Polizei, jetzt die „Identität der Trickbetrügerin und ihrer Komplizin klären zu können“, so „SR“. Bei „Aktenzeichen XY … ungelöst“ wurde am Mittwoch auch weiteres Bildmaterial der Tatverdächtigen gezeigt:

Ein Überwachungsvideo soll die Haupttatverdächtige zeigen. Foto: Kripo Neunkirchen

Zudem liegen Phantombilder der Hauptverdächtigen (links) und ihrer Komplizin vor:

Phantombilder der Hauptverdächtigen (l.) und ihrer mutmaßlichen Komplizin (r.) Grafik: Kripo Neunkirchen

Frau gaukelt Opfer bevorstehenden Tod von Kindern vor

Die Haupttatverdächtige hatte das Neunkircher Opfer (65) auf dem Lübbener Platz angesprochen und der Frau erzählt, dass deren Tochter und deren Sohn aufgrund eines Fluches bald sterben würden. Durch unterschiedliche Rituale sowie einer Übergabe von Bargeld könne die Mutter den Tod ihrer Kinder verhindern. Laut Polizei führte die Täterin anschließend Zaubertricks vor. Sie habe unter anderem ein Hühnerei verfärbt und einen Knoten aus einer Schnur verschwinden lassen. Begleitet wurde die Kriminelle von einer Komplizin.

65-Jährige um sehr viel Geld gebracht

Die Geschädigte übergab den beiden Frauen später 90.000 Euro, damit das Geld „gesegnet“ werde. Nach weiteren Ritualen täuschten die Unbekannten dem Opfer dann die Rückgabe des Geldes vor. Doch anstatt den Zehntausenden Euro erhielt die 65-Jährige lediglich in Zeitungspapier eingewickelte Papierschnipsel. Das echte Bargeld behielten die unbekannten Frauen bei sich. Das Opfer bemerkte den Betrug erst mehrere Tage später, nachdem sie weitere Rituale durchgeführt hatte.

Weitere Betrugstaten

Laut ZDF geht die Polizei von einer „überregional agierenden Betrügerbande“ aus. Diese soll in „wechselnder Besetzung“ agieren. Die Opfer seien stets Frauen ab 60 Jahren, die gebürtig aus Russland oder der Ukraine stammen. Der bisher ermittelte Gesamtschaden betrage rund 300.000 Euro. Die zwei unbekannten Frauen sollen so in insgesamt vier Betrugsfällen erfolgreich gewesen sein.

Hinweise an die Inspektion Neunkirchen, Tel. (06821)2030.

Verwendete Quellen:
– eigene Berichte
– Saarländischer Rundfunk
– ZDF-Webseite