Angst vor Rasern auf Saarbrücker Eschberg

Die Anwohner haben sich jetzt mit einem Brief an Oberbürgermeisterin Britz gewandt.
Oft viel zu schnell sind Autofahrer am Mecklenburgring auf dem Eschberg unterwegs. Foto: BeckerBredel.
Oft viel zu schnell sind Autofahrer am Mecklenburgring auf dem Eschberg unterwegs. Foto: BeckerBredel.
Oft viel zu schnell sind Autofahrer am Mecklenburgring auf dem Eschberg unterwegs. Foto: BeckerBredel.
Oft viel zu schnell sind Autofahrer am Mecklenburgring auf dem Eschberg unterwegs. Foto: BeckerBredel.

Autofahrer ignorieren eine rote Ampel, „Kinder schrien schon und konnten gerade noch zurückweichen, ebenso ältere Leute, mir persönlich ist dies auch schon ein paar mal passiert“. Wenn Peter Schöpe beschreibt, was er am Mecklenburgring auf dem Eschberg erlebt, dann klingt das nach Leben an einer Rennstrecke und nach Autofahrern, die keine Rücksicht kennen. Es gibt „keine zwingende Notwendigkeiten“ am Mecklenburgring das Tempo zu drosseln und das auch in besonderer Weise zu kontrollieren. So klingt das, wenn die Stadtverwaltung sich zu Schöpes Beschreibungen äußert.

Schöpe schreibt Brief an Oberbürgermeisterin
In der Innenstadt gibt es sehr viele „Tempo 30“-Zonen. Vor wenigen Wochen erst hat die Stadtverwaltung weitere solcher Zonen ausgewiesen. Warum sollte die Stadt es also nicht „fertigkriegen“, auch dort eine einzurichten, wo viele Kinder, und alte Menschen wohnen, dachte sich Schöpe und schrieb einen Brief an Oberbürgemeisterin Charlotte Britz. Wenn die Einrichtung einer „Tempo 30“-Zone daran scheitern sollte, dass die Schilder zu teuer sind, dann starten wir direkt einen Spendenaufruf dafür“, sagt er.

So antwortete Britz
Von Geld war im Schreiben der Amtsleiterin, der die Oberbürgermeisterin den Brief zur Beantwortung weitergeleitet hatte, allerdings nicht die Rede. Die neuen „Tempo 30“-Zonen seien nicht wegen der Vermeidung von Unfällen eingerichtet worden, sondern um die Innenstadt leiser zu machen, wurde Schöpe erklärt.

„Die neu ausgewiesenen Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 30 km/h, auf die Sie Bezug genommen haben, gehören zu den im aktuellen Lärmaktionsplan der Landeshauptstadt dargestellten 22 Maßnahmenbereichen, in denen wegen zu hoher Verkehrslärmbelastung der Anwohnerinnen und Anwohner ein kurzfristiger Handlungsbedarf festgestellt wurde“, heißt es im Amtsdeutsch.

Anwohner fassungslos
Der Mecklenburgring sei „dagegen mit einer deutlich geringeren Betroffenheit nicht unter den genannten Straßen im Lärmaktionsplan aufgeführt“, schreibt die Amtsleiterin. Der Satz löst bei vielen Anwohnern Fassungslosigkeit aus. Denn die Stadtverwaltung folgert daraus, dass „hier in absehbarer Zeit auch keine Maßnahmen zur Lärmminderung geplant“ werden. Zudem werden in der Breslauer Straße die Fahrbahnen erneuert.

„Nach Fertigstellung dieser Maßnahme werden Schutzstreifen auf der Fahrbahn markiert und die vorhandene Schutzstreifenlücke zum Mecklenburgring geschlossen. Die damit einhergehende Reduzierung der Fahrbahnbreite wird sicherlich zur weiteren Verkehrsberuhigung beitragen“, heißt es im Brief aus dem Rathaus. Sobald die Straßenarbeiten beendet sind, werde das Ordnungsamt „im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten Geschwindigkeitskontrollen am Mecklenburgring durchführen“.

Das klingt nicht so, als ob da etwas passiert, sagen Anwohner. Im Gegenteil, sagt Schöpe: Man fühle sich von der Verwaltung alleine gelassen. Und ein neuer Straßenbelag führe wohl eher dazu, dass noch schneller gefahren wird. Die Politik werde erst wach, befürchtet Schöpe.

Mit Verwendung von SZ-Material (Martin Rolshausen).