Apotheken im Saarland fehlen immer mehr Medikamente
Im Saarland gibt es derzeit Lieferprobleme bei Arzneimitteln wie Kinderfiebersäften, Zäpfchen, Nasensprays, Antibiotika, Herzpräparaten, Anti-Depressiva und Elektrolyten für Durchfallerkrankungen. Das berichtet der „SR“ und beruft sich dabei auf Angaben des Saarländischen Apothekervereins.
Apotheken können Fiebersäfte für Kinder selbst herstellen
Obwohl bereits seit Ausbruch der Pandemie Engpässe aufkommen, habe sich die Lage laut dem Vorstandsmitglied Andreas Gerlach zuletzt nochmals verschärft. Allerdings könnten Apotheken etwa Ibuprofensäfte für Kinder als Rezeptur selbst herstellen. Zudem gebe es teilweise noch Zäpfchen.
Auch Antibiotika, Krebsmedikamente und Röntgenkontrastmittel fehlen
Bei anderen Medikamenten sei die Situation kritischer. So werde etwa die Bandbreite der Arzneien, bei denen Lieferprobleme bestehen, immer größer. Bestimmte Antibiotika oder Insuline fehlen immer wieder. Im August waren auch bestimmte Krebsmedikamente nicht mehr lieferbar waren. Den Krankenhausapotheken fehlen auch Röntgenkontrastmittel und Medikamente aus der Notfallmedizin.
Weltweite Lieferketten bereiten Probleme
Schuld sind die weltweiten Lieferketten. International stellen nur zwei bis drei Hersteller die Ausgangssubstanzen her, so der „SR“. Diese säßen etwa in Indien oder China. Fällt nur ein Produzent weg, drohen bereits Engpässe.
Verlagerung der Produktion nach Europa sei keine gangbare Lösung
Daher werde derzeit vermehrt Forderungen laut, die Produktion von wichtigen Medikamenten wieder nach Europa zu verlagern. Wie Gerlach dem „SR“ erläutert, löse dies jedoch nicht das Problem. Vielmehr als die fertigen Tabletten fehlten schließlich die Ausgangssubstanzen. Eine entsprechende Herstellung in Europa aufzubauen, sei jedoch nicht so einfach umzusetzen.
Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk