Bakterien in Schlagsahne: LAV testet Eisdielen im Saarland

Das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) hat saarländische Eisdielen, -hersteller und auch -wagen getestet. Die Süßspeisen selbst sind meist unbedenklich, auf Schlagsahne sollten Verbraucher allerdings besser verzichten.
Foto: BeckerBredel
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In den insgesamt 98 Schlagsahne-Proben, die das LAV untersuchte, wurden bei zwei Dritteln Bakterien gefunden. Dabei handelte es sich vor allem um Enterobacteriaceae, Pseudomonaden und vereinzelt E. coli. Ein Großteil davon kann Durchfall verursachen.

Mehr Hygiene bei Schlagsahne-Automaten

Dennoch merkte Verbraucherschutzminister Reinhol Jost (SPD) an, dass die Bakterienbelastung der Proben nicht unmittelbar eine Gesundheitsgefahr darstelle. Beim Umgang mit Schlagsahne-Automaten müsse jedoch stärker auf Hygiene geachtet werden. Unzureichende Reinigung und Desinfektion des Sahne-Automaten oder mangelnde Hygieneschulung des Personals könnten zu einem solchen Ergebnis führen.

„Um die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin zu schützen, wird das LAV auch in Zukunft regelmäßig engmaschige Kontrollen durchführen und den Gastronomiebetreibern beratend zur Seite stehen“, so Jost.

Speiseeis überwiegend frei von Bakterien

Die gute Nachricht: Nur bei sieben Prozent von den 199 Eisproben wurde eine geringfügige bakterielle Belastung festgestellt. Sie wiesen einen zu hohen Gehalt an Enterobacteriaceae auf. Dies deute auf Hygienemängel bei der Herstellung hin. Bei drei Proben wurde zudem eine zu große Anzahl an Bacillus cereus festgestellt. Dieses kann durch Rohstoffe wie Obst, Nüsse oder Milchprodukte ins Eis gelangen. Laut Jost seien das Eis zwar mikrobiologisch auffällig, allerdings nicht als gesundheitsschädlich einzustufen.

Deklarationen falsch oder unvollständig

Bemängelt wurden dafür aber falsche Deklarationen. Beispielsweise befanden sich im Fruchteis zu wenig Früchte und im Stracciatella-Eis Fettglasur statt Schokolade. In einer Probe von Speiseeis war zudem der Milchfett-Anteil zu gering und in elf Fällen wurden Farbstoffe nicht gekennzeichnet. In 14 von 89 Eiscafés waren die Angaben in Speisekarten, Zusatzstofflisten und Allergeninformationen unvollständig.

Mit dem Ergebnis sei der Verbraucherschutzminister allerdings insgesamt zufrieden. „Die aktuellen Ergebnisse belegen es erneut: Das saarländische Speiseeis ist von insgesamt guter Qualität. Dem sommerlichen Eisgenuss steht also nichts im Weg“, so Verbraucherschutzminister Reinhold Jost.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung des Landesamtes für Verbraucherschutz