Bedürftige bekommen bei der Kleiderkammer St. Johann drei Kilo Kleidung für drei Euro

Die Spendenfreude der Saarbrücker trägt dazu bei, dass die Kleiderkammer kontinuierlich Hilfe anbieten kann.
Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Sebastian Kahnert
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„Von vielen kommt die Kleidung sogar frisch gewaschen und gebügelt“, sagt die seit 2002 dort beschäftigte Ulla Frank. 55 000 Kilo an Kleidung kamen in diesem Jahr schon zusammen. Zwar besitzt die Einrichtung auch eigene Sammelcontainer, doch der Hauptteil wird aus „Live-Spenden“ bezogen. 47 000 Kilo der Gesamtsumme sind Privatspenden, die auch Hausrats- und Drogerieartikel mit einschließen.

Drei Kilo Kleidung gegen einen Obolus von drei Euro. Die kann sich jeder Saarbrücker einmal pro Monat aussuchen, sofern ein Nachweis über die Bedürftigkeit erbracht wird. Obdachlosen steht dieser Service jederzeit kostenfrei zur Verfügung, ebenso eine Duschgelegenheit und medizinische Erstversorgung.

Auch Termine möglich
Nicht selten befinden sich unter den Personen, die 30 Stunden die Woche in der Kleiderkammer arbeiten, ehemalige Wohnungslose, die ihren Neuanfang gemeistert haben. Viele Ehrenamtliche engagieren sich.

„Kann ich auch vorbeikommen, wenn Sie geschlossen haben?“, lautet eine der Fragen, die gestellt werden. In manchen Fällen ändert sich ja schlagartig die eigene finanzielle Situation und man möchte nicht von seinem sozialen Umfeld dabei gesehen werden, wie man Hilfe in Anspruch nehmen muss. Dann ist es möglich, einen Termin zu vereinbaren, um vorbeizukommen.

Was gespendet werden kann
Grundsätzlich gilt: „Gespendet werden sollte nur, was man auch selbst noch tragen würde.“ Das sagt auch Heike Arens, Sozialdienstleiterin des DRK Ortsvereins Dudweiler. Seit sechs Jahren führt sie ehrenamtlich, die seit 1985 bestehende Kleiderkammer.

Es sollte vermieden werden, die Spenden vor der Tür abzustellen – da die Kleidersäcke am nächsten Tag meist aufgerissen sind und der Inhalt unbrauchbar geworden ist und kostenpflichtig entsorgt werden muss.

Mit Verwendung von SZ-Material (Anna Kathrin Marx).