Bildungsministerium plant Regelbetrieb an saarländischen Schulen nach den Sommerferien

Nach den Sommerferien sollen die Schulen im Saarland im Regelbetrieb ins neue Schuljahr starten. Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot stellte dazu am heutigen Dienstag (16. Juni 2020) die aktuellen Pläne der Landesregierung vor.
Im Saarland soll der Schulbetrieb nach den Sommerferien ohne Abstände und Masken weitergehen. Symbolfoto: Sven Hoppe/dpa-Bildfunk
Im Saarland soll der Schulbetrieb nach den Sommerferien ohne Abstände und Masken weitergehen. Symbolfoto: Sven Hoppe/dpa-Bildfunk
Im Saarland soll der Schulbetrieb nach den Sommerferien ohne Abstände und Masken weitergehen. Symbolfoto: Sven Hoppe/dpa-Bildfunk
Im Saarland soll der Schulbetrieb nach den Sommerferien ohne Abstände und Masken weitergehen. Symbolfoto: Sven Hoppe/dpa-Bildfunk

Am 13. März wurden die saarländischen Schulen vorübergehend geschlossen, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Nach den Sommerferien, die im Saarland am 14. August enden, soll der Regelbetrieb wieder aufgenommen werden – unter Pandemie-Bedingungen. Mit gewissen Einschränkungen sei laut Streichert-Clivot demnach zu rechnen. Zudem sei Grundvoraussetzung, dass sie die Infektionszahlen weiter niedrig bleiben.

Keine Abstandsregelungen oder Maskenpflicht

Zunächst wird in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium ein neuer Musterhygieneplan erstellt. Bislang stehe fest, dass die Abstandregelungen nach den Ferien nicht mehr gelten werden, da diese im Regelbetrieb unmöglich einzuhalten seien. Auch eine allgemeine Maskenpflicht sei nicht vorgesehen, da diese gerade im Hochsommer für die Schülerinnen und Schüler eine Belastung darstelle.

Aufteilung der Schülerinnen und Schüler in Gruppen

Geplant sei eine Aufteilung der Lernenden in Gruppen. Diese sollen sich an den Jahrgangsstufen orientieren und möglichst wenig durchmischen. Im Fachunterricht seien Ausnahmen möglich. Der Musterhygieneplan soll den Schulen noch vor den Sommerferien zur Verfügung gestellt werden, damit diese sich vorbereiten können.

Prüfungsrelevante Lerninhalte werden eingegrenzt

Um verpasste Lerninhalte nachholen zu können, sollen zwar die Lehrpläne beibehalten, die prüfungsrelevanten Inhalte jedoch eingegrenzt werden. Zu Beginn des neuen Schuljahrs werde festgelegt, welche Themen in den Klassenstufen 9 und 10 sowie der Abiturjahrgänge nicht abgeprüft werden.

Angepasste Vorgaben zu Inhalten und Bewertung

Derzeit erarbeitet das Bildungsministerium zudem einen Rahmenplan für alle Schulen. Dieser beinhalte auch einen pädagogischen Rahmen mit angepassten Vorgaben. Diese betreffen unter anderem die Lerninhalte und die Leistungsbewertung. Erste Gespräche mit Gewerkschaften, Lehrkräfteorganisationen sowie Eltern- und Schülervertretungen fanden bereits in der vergangenen Wochen statt, so das Bildungsministerium.

Individuelle Schutzkonzepte für Lehrkräfte

Auch die Lehrkräfte sollen möglichst geschützt werden. Dazu sollen individuelle Konzepte vorgelegt werden, die etwa das Tragen von Schutzkleidung wie Masken und Face-Shields beinhalten. Lehrerinnen und Lehrer, die vom Präsenzunterricht freigestellt werden wollen, benötigen ein ärztliches Attest. Über den Schutz von gefährdeten Lehrkräften soll individuell nach einer fachlich-medizinischen Beurteilung entschieden werden.

Niedrigschwellige Corona-Tests im Verdachtsfall

Zudem sollen die Lehrenden die Möglichkeit haben, sich ohne große Hürden auf Corona testen zu lassen. Sie sollen freiwillig am Landestestprogramm teilnehmen können. Im Verdachtsfall soll eine entsprechende Gruppe schnell getestet werden, damit die Klassen und Lehrkräfte zügig in den Präsenzunterricht zurückkehren können.

Erneute Schulschließungen sollen verhindert werden

Wenn an einer Schule Corona-Infektionen festgestellt werden, sollen die Gesundheitsämter vor Ort flexibel reagieren können. Der Betrieb werde dann so organisiert, dass die eine erneute Schließung verhindert werden kann. Im schlimmsten Fall sei jedoch ein Rückfall auf den aktuellen Wechselbetrieb zwischen Präsenz und Lernen von zu Hause vorgesehen.

100 Corona-bedingte Lehrkraftreserven

Um lokale Personalengpässe in der Corona-Krise auffangen zu können, wird mit dem Nachtragshaushalt eine zusätzliche, mobile Lehrkräftereserve mit bis zu 100 Vollzeitstellen geschaffen. Das Ministerium meldete für den Doppelhaushalt 2020/21 weiteren Bedarf an. Etwa 300 Lehrkraft-Stellen mehr als geplant sollen in den nächsten Jahren zur Verfügung stehen.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung des Ministeriums für Bildung, 16.06.2020