Comedian Jochen Prang im Interview: „Am Saarland liebe ich die Lässigkeit“

Der gebürtige Saarbrücker Jochen Prang ist früh aus dem Saarland weggezogen. Auch ein Grund: seine Karriere als Stand-Up-Comedian. Deutschlandweit geht er auf Tour, hat für seine Arbeit schon Preise gewonnen. Nächste Woche tritt er zum ersten Mal in seiner Heimatstadt auf. Wir haben mit ihm über unser schönes Bundesland, Online-Kommentare und die derben Witze von Jan Böhmermann gesprochen.
Jochen Prang tritt nächste Woche in Saarbrücken und Riegelsberg auf. Foto: Promo.
Jochen Prang tritt nächste Woche in Saarbrücken und Riegelsberg auf. Foto: Promo.
Jochen Prang tritt nächste Woche in Saarbrücken und Riegelsberg auf. Foto: Promo.
Jochen Prang tritt nächste Woche in Saarbrücken und Riegelsberg auf. Foto: Promo.

Jochen, für alle, die dich nicht kennen: Stell dich bitte kurz vor.
Ich bin Jochen Prang, geboren in Saarbrücken. In Rilchingen-Hanweiler aufgewachsen. Irgendwann über Nürnberg nach Berlin gezogen und irgendwann nach DJ- und Radio-Karriere Stand-Up-Comedian geworden.

Kommst du noch oft ins Saarland?
In letzter Zeit war ich vor allem wegen der Tour oft im Saarland. In nächster Zeit aber auch bestimmt mal wieder privat und man trifft sich auf einen Schwenker und ein Karlsberg.

Was ist das Besondere an unserem Bundesland?
Die Lässigkeit. Egal ob du in Merzig oder Saarbrücken bist, die Leute sind einfach extrem entspannt. Das würde dem Rest des Landes auch gut tun. Der Saarländer „guggt erschmo“ und dann macht er. Das hatte auch Einfluss auf meine Bühnenarbeit, ich bin sehr entspannt.

Was hältst du von den zotigen Witzen (Inzest, Sodomie) von Jan Böhmermann?
Böhmermann scheint sich geographisch nicht sehr gut auszukennen – er verwechselt das Saarland mit der Eifel. Witze sind außerdem die höchste Form der Anerkennung.

Wie viel Wahrheit steckt in den Geschichten, die du auf der Bühne erzählst?
Die meisten sind tatsächlich wahr. Natürlich stelle ich Beobachtungen auch übertriebener dar. Übertreibungen bringen den Humor oft besser rüber. Wenn ich etwas Komisches sehe, fahre ich direkt die Comedy-Antenne aus und mache mir Notizen.

Du spielst zum ersten Mal in deiner Heimatstadt. Ist das etwas Besonderes?
Ich freu mich da sehr drauf, auch vor meinen Freunden zu spielen. Ich stehe im Mittelpunkt und gebe mir natürlich dann auch mehr Mühe, das liegt mir sehr am Herzen.

Unter den Videos deiner Auftritte gibt es auch negative Kommentare. Liest du dir sowas durch?
Nur, wenn ich extreme Langeweile habe. Meistens kommentieren da nur ungeküsste Langzeitsingles, die noch bei Mutti im Keller wohnen und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Manche Sachen sind so absurd, dass ich sie vielleicht mal auf der Bühne vorlesen müsste.

Wie lebt es sich eigentlich als Comedian?
Was die Comedy-Karriere angeht, bin ich ja noch unterster Kaffeesatz. Aber ich kann sehr gut davon leben. Also Mama, wenn du das liest: Mach dir keine Sorgen!

Was würdest du Leuten raten, die vielleicht mal mit Comedy anfangen wollen?
Einfach machen. Im Saarland ist es zwar etwas schwierig, weil es hier keine gute Comedy-Infrastruktur gibt. Aber es bewegt sich was, zum Beispiel in Oberwürzbach oder Merzig.

Generell sollte man sich ausprobieren und einfach mal auf die Bühne. Man muss spüren, wie es ist, wenn ein Gag auch mal nicht ankommt. Außerdem gibt es kein geileres Gefühl, als wenn Menschen über etwas lachen, das man verfasst hat.

Was können deine Fans bei deinen Shows in Saarbrücken und Riegelsberg denn erwarten?
90 bis 120 Minuten sehr schöne Geschichten aus dem Alltag. Ich beobachte sehr gerne und erzähle auch sehr gern. Ich halte nicht viel von dieser aufgesetzten politischen Korrektheit, es wird also auch ein bisschen derber.

Außerdem wird mich der lokale Newcomer Matthias Ziegler unterstützen. Und selbst wenn wir nicht witzig sind: Mir hann Karlsbersch unn es gebbt getrunk.

In unserer Schnellfrage-Runde wollen wir dich bitten, möglichst flott zu antworten.
• Netflix oder Party? Netflix.
• Schwenker oder Lyoner? Schwenker.
• Urpils oder Bitburger? Zwickel.
• St. Johanner Markt oder Nauwieser Viertel? Eindeutig Nauwieser Viertel. Wo kann man besser verloren gehen als im Bermuda-Dreieck?
• Dein Lieblingsort im Saarland?
Der Kaninchenberg in Saarbrücken. Ganz oben auf der Spitze hat man einen tollen Blick über die Stadt.

Karten für Jochen Prangs Shows am 17. und 18. September in Saarbrücken und Riegelsberg findet ihr auf seiner Website.