Corona-Beschränkungen im Saarland führen zu deutlich mehr Kindern mit Depressionen

Durch die Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen im Alltag sind im Saarland deutlich mehr Kinder an einer Depression erkrankt. Das zeigt der aktuelle Kinder- und Jugendreport der Krankenkasse "DAK-Gesundheit". Auch der Alkoholmissbrauch von Kindern ist durch die psychischen Belastungen der Pandemie deutlich gestiegen:
Durch Corona und die damit verbundenen Alltagsbeschränkungen erlitten im Saarland deutlich mehr Kinder eine Depression. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Nicolas Armer
Durch Corona und die damit verbundenen Alltagsbeschränkungen erlitten im Saarland deutlich mehr Kinder eine Depression. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Nicolas Armer

Durch Corona-Pandemie: Mehr Kinder mit Depressionen im Saarland

Während der Corona-Pandemie hat sich die psychische Belastung für die Kinder im Saarland deutlich verstärkt. Das zeigt der aktuelle Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit. Demnach mussten im Jahr 2020 deutlich mehr Kinder wegen einer Depression behandelt werden, als noch im Jahr zuvor. Nach den Daten des Reports stieg die Zahl der Mädchen und Jungen im Alter zwischen zehn und 14 Jahren, die erstmals wegen einer Depression behandelt werden mussten, um 17 Prozent an. Bei den 15- bis 17-Jährigen gab es einen Anstieg um zwei Prozent.

Auch Fälle von Adipositas und Alkoholmissbrauch von Kindern und Jugendlichen nehmen während Corona zu

Die psychische Belastung der Kinder durch Corona und die damit verbundenen Einschränkungen im Alltag macht sich auch durch weitere Daten bemerkbar. So kamen in der Corona-Pandemie deutlich mehr Schulkinder im Saarland wegen Alkoholmissbrauchs ins Krankenhaus oder eine Arztpraxis. Laut dem DAK-Report mussten im Jahr 2020 insgesamt 23 Prozent mehr saarländische Jugendliche ärztlich behandelt werden. Zudem wurden 2020 rund vier Prozent mehr saarländische Grundschulkinder erstmals wegen einer Adipositas behandelt.

DAK-Landeschef fordert neue saarländische Landesregierung zu mehr Engagement für Kinder und Jugendliche auf

„Die Corona-Pandemie hat den Alltag der Kinder und Jugendlichen im Saarland deutlich verändert. Unser aktueller Report zeigt dringenden Handlungsbedarf in vielen Bereichen der Kinder- und Jugendgesundheit. Vielen Mädchen und Jungen geht es nicht gut. Wir müssen etwas tun“, warnte Jürgen Günther der Leiter der Landesvertretung Saarland der DAK-Gesundheit. Er fordert die saarländische Politik vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse zu mehr Engagement auf. „Nach der Wahl muss die neue Landesregierung das Thema Kinder- und Jugendgesundheit oben auf ihre Agenda setzen. Hierbei sollte vor allem die psychische Gesundheit eine bedeutende Rolle spielen.“, so Günther.

Verwendete Quellen:
– Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit
– Mitteilung der DAK-Gesundheit vom 14.02.2022