„Das fleißige Lieschen“: Neuer Saar-Tatort erhält gute Kritiken

"Das fleißige Lieschen", der erste Saarbrücker Tatort mit dem neuen Team, wurde am Ostermontag (13. April 2020) zum ersten Mal im Fernsehen ausgestrahlt - und kam bei Zuschauern und Kritikern überwiegend gut an.
Die Hauptkommissare Adam Schürk (Daniel Sträßer) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) lösten im Saar-Tatort "Das fleißige Lieschen" ihren ersten Fall. Foto: SR/Manuela Meyer, Peter Liwowski
Die Hauptkommissare Adam Schürk (Daniel Sträßer) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) lösten im Saar-Tatort "Das fleißige Lieschen" ihren ersten Fall. Foto: SR/Manuela Meyer, Peter Liwowski
Die Hauptkommissare Adam Schürk (Daniel Sträßer) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) lösten im Saar-Tatort "Das fleißige Lieschen" ihren ersten Fall. Foto: SR/Manuela Meyer, Peter Liwowski
Die Hauptkommissare Adam Schürk (Daniel Sträßer) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) lösten im Saar-Tatort "Das fleißige Lieschen" ihren ersten Fall. Foto: SR/Manuela Meyer, Peter Liwowski

Die Kritiken für den neuen Saarland-Tatort sind da und fallen überwiegend positiv aus. Das neue Ermittlerteam Schürk und Hölzer überzeuge durch Darstellung und eine Kehrtwende im Ton: düster und ernst, statt albern wie bei Vorgänger Stellbrink. Obwohl sich die Ereignisse in „Das fleißige Lieschen“ nahezu überschlagen, sei der Einstieg gut gelungen.

„Wie war der Tatort?“: Einsteig auf Platz 3 der Ermittlerteams

Hohes Lob: Die Seite „Wie war der Tatort?“, die sich tatsächlich ausschließlich mit Tatort-Kritiken beschäftigt, kürt das Debüt des neuen Teams aus Saarbrücken zum „besten Tatort seit acht Jahren“. Schürk und Hölzer steigen auf Platz 3 der Ermittlerteams mit 7,0 von 10 Punkten ins Ranking ein. Der Krimi sei „atmosphärisch dicht und modern“. Zudem lobt die Kritik die Leistung der Darsteller, allen voran Dieter Schaad als herrischen Patriarchen.

„Spiegel“: Junges Team findet zu unerbittlicher Ernsthaftigkeit

Der Spiegel vergibt sogar 8 von 10 Punkten. Eine Ehre, über die sich auch Hölzer-Darsteller Vladmir Burlakov freut. Der Ritterschlag durch Spiegel-Kritiker Christian Buß mache ihn „unfassbar glücklich und dankbar“. Laut der Kritik sei der neue Saar-Tatort nach der Stellbrink-Ära besonders düster, was jedoch das Beste sei, „was dem Saar-Revier nach den Striesow-Albernheiten der vergangenen Jahre passieren konnte„.

„FAZ“: Saar-Tatort mit Maggi-Würze

Die Kritik der Frankfurter Allgemeinen fällt ebenso wohlwollend aus. Das neue Tatort-Team aus Saarbrücken sei „so lässig wie gefühlvoll“. Der Einstieg sei gut gespielt – die „nicht-toxische und doch starke Männlichkeit“ auf der Höhe der Zeit. Einzig an der Vergangenheitsbewältigung samt Zwangsarbeit und Strafwillkür habe man sich leicht verhoben. Alles in allem zeigt sich die Tageszeitung optimistisch: „Endlich hätte das Land, in dem man, wie Wikipedia weiß, schon zum Frühstück mit Maggi gurgelt, bewiesen, dass es den landestypischen softboiled Krimi durchaus in knackig würziger Form gibt.“

„Taz“: Stark, weil völlig unerwartet

Auch die „taz“ ist zufrieden mit dem neuen Saarbrücker Team. Der Einstand sei stark, „weil völlig unerwartet“, der Saar-Krimi spannend, cool und mit vielen Überraschungen. „Großes Kino, auch wenn etliche Klischees bedient werden.“ Diese scheinen die Kritiker allerdings nicht weiter zu stören.

„Süddeutsche“: Aller Anfang ist schwer

Die Süddeutsche Zeitung fasst sich in ihrer Kritik kurz. Die neuen Ermittler, die laut Rezensenten auch gute Barkeeper oder Models wären, seien ein starker Kontrast zu Stellbrink. „Der Witz ist komplett raus“, das muss allerdings nichts Schlechtes bedeuten. Der neue Saar-Tatort sei ambitioniert, leide aber unter der Last der Ereignisdichte. Man zeigt sich allerdings hoffnungsvoll: „Aller Anfang ist schwer. Danach wird’s dann manchmal leichter.“

„Zeit“: Unnötige Altlasten beschweren Ermittlerteam

Einzig die „Zeit“ fand den neuen Saarbrücker Tatort euphemistisch gesprochen „so mittel“. Zu viele Traumata – sowohl historischer als auch persönlicher Natur – würden miteinander vermengt. Dass die Hintergrundgeschichte der beiden Hauptkommissare mit in die nächste Folge genommen wird, tut Rezensenten Matthias Dell Leid für die kommenden Drehbuchautoren. Die Leser allerdings sind offenbar anderer Meinung.

Zuschauer zufrieden mit „Das fleißige Lieschen“

Unter der durchwachsenen Rezension der „Zeit“ widersprechen die Zuschauer: „Auch wenn der Kritiker dem Tatort nicht viel abgewinnen konnte: Ich fand ihn hervorragend„, „Komische Kritik“ und „Einen solchen Verriss kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen“ schreiben die Nutzer.

Auch in anderen Kommentarspalten auf Facebook, beim „SR“ und in Abstimmungen auf SOL.DE und Spiegel Online zeigen sich die Zuschauer zufrieden. Auf der Facebook und Twitter-Seite des Tatorts heißt es etwa: „Respekt! Exzellenter Tatort. Runde Story, Spannung pur“, „Ein Tatort der Meisterklasse„, „tolles, charismatisches Team“.

Einziger Wermutstropfen: Im Saar-Tatort wird kein einziges Wort Saarländisch gesprochen. Und dennoch: Die meisten der SOL.DE-User stimmten für „sehr gut“ und auch der „SR“ kann sich neben hohen Einschaltquoten über positives Feedback freuen. Der neue Saar-Tatort mache „Lust auf mehr“.

[legacy_code][/legacy_code]

Verwendete Quellen:
– Eigene Recherche