„Der Postillon“ macht sich über Saarland-Modell lustig

Seit rund zwei Wochen hagelt es nun Kritik für das Öffnungskonzept der saarländischen Landesregierung. Nun reiht sich auch die bekannte Satire-Seite "Der Postillon" ein. Auf gewohnt kreativ-spöttische Weise wird das Handeln der Saar-Regierung auf die Schippe genommen.
"Der Postillon" hat auf satirische Weise Kritik am Saarland-Modell geübt. Screenshot links von der-postillon.com; Symbolfoto rechts: Oliver Dietze/dpa
"Der Postillon" hat auf satirische Weise Kritik am Saarland-Modell geübt. Screenshot links von der-postillon.com; Symbolfoto rechts: Oliver Dietze/dpa
"Der Postillon" hat auf satirische Weise Kritik am Saarland-Modell geübt. Screenshot links von der-postillon.com; Symbolfoto rechts: Oliver Dietze/dpa
"Der Postillon" hat auf satirische Weise Kritik am Saarland-Modell geübt. Screenshot links von der-postillon.com; Symbolfoto rechts: Oliver Dietze/dpa

Die Kritik am Öffnungskonzept der saarländischen Landesregierung reißt nicht ab. Bereits im Vorfeld gab es vor allem aus Politik und Wissenschaft zahlreiche Beanstandungen am sogenannten Saarland-Modell: „Wegen Lockerungen: Ganz Deutschland schaut auf das Saarland“. Die Bilanz des Modellprojekts fiel nach der ersten Woche auch alles andere als rühmlich aus. So ist die Sieben-Tage-Inzidenz im Saarland seit Beginn des Saarland-Modells von 77,8 auf inzwischen (Stand 14. April, 13.30 Uhr) 134,4 gestiegen.

„Postillon“ macht sich über Saarland-Modell lustig

Grund genug, dass sich nun auch „Der Postillon“ in die lange Liste der Kritik einreiht. Mit dem Artikel „Modellprojekt: Saarland will testen, was passiert, wenn man ohne Fallschirm aus einem Flugzeug springt“ macht sich die beliebte Satire-Seite über das Öffnungskonzept der saarländischen Landesregierung lustig.

Kritik wegen Ignoranz wissenschaftlicher Empfehlungen

„Der Postillon“ schreibt unter anderem davon, dass das Saarland ein „wegweisendes Modellprojekt zum Umgang mit der Schwerkraft“ auf den Weg bringen möchte und persifliert damit das Vorgehen der Landesregierung, dass sich nach Ansicht der Satire-Seite gegen jegliche Erkenntnisse und Empfehlungen der Wissenschaft richtet.

So zitiert „Der Postillon“ auch den fiktiven Projektleiter Peter Kollmann wie folgt: „Klar, Wissenschaftler sagen, dass man so einen Sturz ohne Fallschirm aus 4000 Metern Höhe sicher nicht überlebt und es gibt wohl auch schon Aufzeichnungen von solchen Sprüngen, die nichts Gutes ahnen lassen, räumt der 34-Jährige ein. Aber wenn man da jetzt kein Modellprojekt macht, wie will man sich da 100 Prozent sicher sein? Und: Wie woher will man wissen, ob das auch im Saarland alles gilt?“

„Postillon“ nimmt auch Corona-Ampel auf die Schippe

Zudem kritisiert „Der Postillon“ die Waghalsigkeit des Projekts. Ministerpräsident Tobias Hans hatte die Rügen am Saarland-Modell, wonach das Öffnungskonzept in der aktuellen Situation zu risikoreich sei, mehrmals mit dem Hinweis auf die Möglichkeit einer Notbremse zurückgewiesen. Im Saarland soll eine sogenannte „Corona-Ampel“ auf „Rot“ gestellt werden, sobald „eine Überlastung des Gesundheitswesens droht“. Wann dies genau der Fall sein soll, ließ die Landesregierung bislang allerdings offen.

Experiment riskiere Menschenleben

„Der Postillon“ kritisiert auf gewohnt pointiert satirische Weise, dass das Ziehen der Notbremse den Personen nicht mehr hilft, deren Leben aufgrund des Experiments in Gefahr gebracht wird. So heißt es im Satire-Artikel: „Sollte sich wider Erwarten herausstellen, dass bei dem Modellprojekt Menschen zu Schaden kommen, sind wir aber natürlich bereit, jederzeit die Reißleine zu ziehen“, so Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans. „Also wir als Bundesland jetzt, nicht unsere Studienteilnehmer. Die haben ja gar keine. Haha.“

Verwendete Quellen:
– Beitrag von „Der Postillon“ vom 14.04.2021
– eigene Berichte