Der Saargau-Dorfladen in Gisingen muss schließen

Der Saargau-Dorfladen im Wallerfanger Ortsteil Gisingen bietet seit 14 Jahren Nahversorgung mit Lebensmitteln, wo der Supermarkt schlicht zu weit entfernt ist. Doch leider reicht der Umsatz nicht aus. Wenn die Gemeinde keine Lösung findet, muss der Laden 2020 schließen.
Der Saargau Dorfladen in Gisingen soll 2020 geschlossen werden. Symbolfoto: Jens Wolf/dpa-Bildfunk
Der Saargau Dorfladen in Gisingen soll 2020 geschlossen werden. Symbolfoto: Jens Wolf/dpa-Bildfunk
Der Saargau Dorfladen in Gisingen soll 2020 geschlossen werden. Symbolfoto: Jens Wolf/dpa-Bildfunk
Der Saargau Dorfladen in Gisingen soll 2020 geschlossen werden. Symbolfoto: Jens Wolf/dpa-Bildfunk

Zwar ist der Dorfladen ein Projekt, auf das die ganze Gemeinde stolz war und über das sogar das ZDF berichtete, dennoch wurde das Angebot nicht ausreichend angenommen.

Der Umsatz, den der Laden von Betreiberin Kerstin Hector generiert, reicht nicht aus, um ihre Kosten zu decken und schon gar nicht, um davon zu leben. Die 54-Jährige kann sich keinen Urlaub erlauben und kommt dennoch auf einen Stundenlohn von unter fünf Euro. Darum müsse sie 2020 schweren Herzens endgültig schließen.

 

Das Problem: 70 Prozent der Kunden kommen für Noteinkäufe. In dem Tante-Emma-Laden gibt es nur das Nötigste wie Milch, Brot von der lokalen Bäckerei oder Wurst vom lokalen Metzger. Die Produkte sind regional, dafür aber auch ein wenig teurer als im Supermarkt. Mit den Discounter-Preisen könne sie nicht mithalten, berichtet Kerstin Hector der „SZ“. Statt das lokale Angebot dankend anzunehmen, meckern manche Kunden über die Preise. Auch das gut besuchte Café, das zum Treffpunkt für die Älteren des Ortsteils geworden ist, reicht nicht aus, um die Kosten zu stemmen. 

 

Nicht nur die Betreiberin, sondern auch die Stammkundschaft ist unglücklich über die drohende Schließung. In Gisingen werde richtig was fehlen. „Alle, die jetzt jammern, müssen sich an die eigene Nase greifen, weil sie eben auch nicht dort kaufen“, meint der Beigeordnete Stefan Schirra stellvertretend für den Bürgermeister zur „SZ“. Die Gemeinde könne jedoch nicht unterstützend eingreifen, da es sich bei dem Dorfladen um einen privatwirtschaftlichen Betrieb handele. Umweltminister Reinhold Jost und Landrat Patrik Lauer wägen derweil Möglichkeiten ab, wie man den Laden dennoch fördern und somit retten könnte. Zur „SZ“ meint Lauer: „Wir wollen da gerne helfen, denn die Nahversorgung gerade im ländlichen Bereich ist immens wichtig.“ Man bräuchte jedoch die Unterstützung der Gemeinde

Verwendete Quellen:
• Saarbrücker Zeitung
• ZDF
• Facebook-Seite des Saargau-Dorfladens