DHL plant Tausende neue Packstationen

In den kommenden Jahren sollen in Deutschland Tausende weitere Paket-Abholstationen entstehen. Wie die Deutsche Post DHL am heutigen Donnerstag (21. Oktober 2021) ankündigte, wolle sie ihr Ausbautempo erhöhen. 
Die Post will die Zahl der Packstationen bis 2023 beinahe verdoppeln. Symbolfoto: Federico Gambarini/dpa-Bildfunk
Die Post will die Zahl der Packstationen bis 2023 beinahe verdoppeln. Symbolfoto: Federico Gambarini/dpa-Bildfunk

An Parkplätzen, Bahnhöfen und Mietshäusern will DHL schon bald zahlreiche neue Packstationen errichten. „Von aktuell 8.200 Packstationen wollen wir bis Ende 2023 bei mindestens 15.000 sein„, so Post-Vorstandsmitglied Tobias Meyer gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Bislang lag das Ziel bei 12.000 Standorten für 2021. Nun sollen es 3.000 Paket-Stationen mehr werden.

Neue Packstationen vor allem an Bahnhöfen und Haltestellen

Grund für das erhöhte Tempo sei die hohe Kundennachfrage. Zudem seien die Stationen klimaschonend, da unnötige Fahrten und vergebliche Zustellversuche bei Wohnadressen somit wegfallen. Viele Kund:innen holten ihre Pakete stattdessen zu Fuß – auf dem Nachhauseweg – ab. Neue Standorte sollen daher vor allem an Bahnhöfen und Haltestellen im ÖPNV entstehen. Zudem will die Post bei Wohnungsbaugesellschaften anfragen, ob sie Plätze für Packstationen anmieten kann.

Zahl der Standorte bereits verdoppelt

Die Packstationen feiern seit ihrer Ersteinführung 2003 große Erfolge. Inzwischen stehen sie flächendeckend etwa an Supermärkten, Tankstellen oder Bahnhöfen, an denen viele Menschen vorbeikommen. Bereits vor einem Jahr beschleunigte die Post den Ausbau. Während es im Herbst 2019 noch 4.100 Packstationen gab, sind es nun doppelt so viele. Bis zum Ende des Jahres soll es 8.500 geben. Wenn die Post den Ausbau wie geplant umsetzen kann, hätte sie fast die nächste Verdopplung geschafft.

Paketmengen steigen seit Jahren

Die vielen Standorte sind nötig, da die Paketmengen seit Jahren rasant steigen. Grund ist der boomende Onlinehandel. Paketdienstleister suchen daher dringend nach effizienten Zustellarten. Die Post hält die Packstationen hierbei für einen zentralen Baustein. „Viele unserer Kunden sind tagsüber nicht zu Hause, eine Paketsendung an ihre Privatadresse macht dann wenig Sinn“, so DHL-Vorstand Meyer. Sichere Ablageorte wie etwa Terrassen oder Garagen gibt es etwa bei Adressen in Großstädten selten. Die Empfänger:innen können aber stattdessen ihre Sendungen an den DHL-Stationen abholen.

Gibt es bald anbieterübergreifende Packstationen?

Die Konkurrenz von Hermes und DPD betreibt bislang erst etwa 30 gemeinsame Abholstationen. Zudem gibt es an Mietshäusern sogenannte „Pacel Lock“ Standorte. Die Anzahl ist jedoch unbekannt. Auch der Onlinehändler Amazon hat mehrere Hundert Paketstationen in Deutschland und will „Amazon Locker“ weiter ausbauen.

DPD und Hermes plädieren für Stationen, die von allen Anbietern genutzt werden können – ein Standort für alle Pakete in der Nachbarschaft. Die Post sieht dies jedoch noch kritisch, da die Kapazitäten aktuell begrenzt sind. Das Belegungsmanagement wäre eine große Herausforderung und müsse gewährleisten, dass Platz für alle gelieferten Pakete sei. Daher würde eine Branchenlösung nur Sinn machen, wenn die Anlagen eines einzelnen Betreibers normalerweise halb leer sind. „Aber das ist bei uns nicht der Fall: Unsere Packstationen sind gut ausgelastet, wir haben derzeit gar keinen Platz für Pakete anderer Anbieter„, so der DHL-Manager.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presseagentur