Die Zahl der Organspender ist im Saarland gestiegen

Die Zahl der Organspender im Saarland ist im vergangenen Jahr angestiegen. Die eigentlich erfreuliche Nachricht hat dennoch einen bitteren Beigeschmack.
Die Zahl der Organspender im Saarland ist 2017 gestiegen. Foto: Caroline Seidel/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
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Zahl der Organspender im Saarland gestiegen
Zunächst einmal die erfreuliche Nachricht: Die Zahl der Organspender im Saarland ist im Jahr 2017 von 12 auf 16 angestiegen. Damit konnte man bei der Zahl der Organspender einen Anstieg von etwa 33 Prozent verzeichnen. Das teilt am heutigen Dienstag (27. Februar) die Techniker Krankenkasse (TK) in einer Pressemitteilung mit und beruft sich dabei auf die Zahlen der Deutschen Stiftung Organspende (DSO).

Diese Steigerung beruht wohl vor allem auf der guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen der DSO und den saarländischen Kliniken. Die Verantwortlichen der DSO sprachen den saarländischen Krankenhäusern deswegen explizit ihren Dank aus: „Die Kliniken haben sich mit ihrem Engagement für die Menschen auf der Warteliste eingesetzt.“

Zahl der Organspender in Deutschland gesunken
Während die Zahl der Organspender im Saarland gestiegen ist, ist die Zahl der bundesweiten Spender hingegen um 7 Prozent gesunken. Lag die Zahl der Organspender im Jahr 2016 noch bei 857, ist die Zahl im letzten Jahr auf 797 gesunken.

Damit verfestigt sich leider eine Tendenz, die seit 2012 zu beobachten ist. Damals waren es noch 1046 Spender, also rund 25% mehr als im letzten Jahr.

Laut Dr. med. Ana Paula Barreiros, der geschäftsführenden Ärztin der DSO in der Region Mitte (zu der Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland gehören), sind die Ursachen für die gesunkenen Organspenden in Deutschland zwar vielfältig, aber einer der Hauptgründe liege oftmals noch in der mangelnden Aufklärung. So gebe es immer wieder „Patientenverfügungen,die in Bezug auf die Organspende keine klare Regelung enthalten und aufgrund des häufig gewünschten Verzichts auf lebensverlängernde intensivmedizinische Maßnahmen eine Organspende vermeintlich ausschließen.“ Was viele Menschen laut Dr. Barreiros jedoch nicht wissen: Es gibt in einer Verfügung auch die Option, intensivmedizinische Maßnahmen für einen begrenzten Zeitraum zuzulassen, um eine Organspende zu ermöglichen.

Gesundheitsministerin Bachmann plädiert für Organspende
Auch die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann möchte das Thema Organspende öffentlich präsenter machen: „Die Organspende rettet Leben! Mit einem Organspendeausweis kann man frei entscheiden, ob und welche Organe gespendet werden sollen. Damit kann anderen Menschen das Leben gerettet werden. Auch wenn die Zahlen der Organspenden im Saarland entgegen dem Bundestrend steigen, müssen wir das Thema Organspende noch mehr in den Fokus rücken“.

Widerspruchslösung bei Organspende als Problemlösung?
Um die Zahl der Organspender zu erhöhen, wird in Deutschland immer wieder die Einführung der sogenannten Widerspruchslösung diskutiert. Danach soll jeder Volljährige angeschrieben werden, ob er nach seinem Tod Organe spenden möchte. Wer der Spende nicht ausdrücklich widerspricht, der wird als Organspender registriert.

Diese Lösung wird mittlerweile von 18 europäischen Ländern praktiziert. Zuletzt entschied sich Holland vor knapp zwei Wochen für eine Widerspruchslösung. Das Modell soll sicherstellen, dass sich jeder Bürger aktiv mit dem Thema Organspende auseinandersetzen muss.

In Deutschland gilt hingegen bislang noch die Zustimmungsregelung. Danach wird nur derjenige zum potenziellen Organspender, der einer Spende zu Lebzeiten auch ausdrücklich zugestimmt hat.

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