Drogenhandel im großen Stil: Saar-Polizei nimmt vierköpfige Bande fest

Vier Mitglieder einer Drogenbande sind bei einem Großeinsatz festgenommen worden. Die Männer sollen im großen Stil mit Marihuana und Koks gehandelt haben. Zur Geldwäsche nutzen sie offenbar eigene Gastronomiebetriebe im Raum Saarlouis.
Mitglieder des SEK unterstützen die Einsätze in Saarlouis, Dillingen und am Flughafen Frankfurt-Hahn. Symbolfoto: Uwe Anspach/dpa-Bildfunk
Mitglieder des SEK unterstützen die Einsätze in Saarlouis, Dillingen und am Flughafen Frankfurt-Hahn. Symbolfoto: Uwe Anspach/dpa-Bildfunk
Mitglieder des SEK unterstützen die Einsätze in Saarlouis, Dillingen und am Flughafen Frankfurt-Hahn. Symbolfoto: Uwe Anspach/dpa-Bildfunk
Mitglieder des SEK unterstützen die Einsätze in Saarlouis, Dillingen und am Flughafen Frankfurt-Hahn. Symbolfoto: Uwe Anspach/dpa-Bildfunk

Die Polizei hat vier Mitglieder einer mutmaßlichen Drogenhändlerbande festgenommen. Die Männer im Alter von 21 bis 39 Jahren seien am Dienstagabend (14. Januar 2020) im Rahmen eines Großeinsatzes in Saarlouis, Dillingen und am Flughafen Frankfurt-Hahn/Rheinland-Pfalz gefasst worden, teilte das Landespolizeipräsidium am Donnerstag mit.

Drogen und Waffen sichergestellt

Der Bande wird vorgeworfen, im großen Stil mit Marihuana und Kokain gehandelt zu haben. Bei Durchsuchungen nach den Festnahmen seien in Saarlouis, dem Stadtteil Lisdorf, Dillingen und Überherrn circa 160 Gramm Kokain gefunden worden.

Zudem entdeckten die Fahnder einen scharfen Revolver mit Munition sowie mehrere unscharfe Schusswaffen, darunter zwei präzise Nachbildungen von Maschinenpistolen. Die Ermittler fanden außerdem Waffenteile und mehrere gefährliche Gegenstände wie Baseballschläger und Messer. Ermittelt werde in diesem Zusammenhang wegen Verstößen gegen das Waffengesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz.

Bande betrieb Gastronomieläden zur Geldwäsche

Mitglieder der Gruppe hätten zum Zweck des Handels und der Geldwäsche ein internationales Speditionsunternehmen sowie mehrere Gastronomiebetriebe im Raum Saarlouis betrieben, so die Polizei. Die Bande habe zudem gefälschte Reisepässe und Identitätspapiere zur Anmietung von Wohnungen und bei Bankgeschäften genutzt.

Wie die Polizei der Bande auf die Schliche kam

Das Dezernat für Qualifizierte Rauschgiftkriminalität des Landespolizeipräsidiums ermittelt schon seit August 2019 gegen die deutsch-mazedonische Gruppe. Gegen Ende des Jahres nahmen die Ermittlungen dann an Fahrt auf: Es wurde bekannt, dass sich mehrere Bandenmitglieder ins südeuropäische Ausland absetzen wollten. So wurden mehrere der Betriebe und Immobilien der Gruppe zum sofortigen Kauf angeboten.

Als die Beamten dann am vergangenen Dienstag ein 21-jähriges Bandenmitglied festgenommen hatten, nachdem es unter Vorlage eines gefälschten italienischen Ausweises bei einer Bank in Saarlouis ein Konto eröffnen wollte, ging alles ganz schnell: Die Gruppierung fing an, Beweise beiseite zu schaffen – was wiederum den sofortigen Großeinsatz nötig machte und zur Festnahme der vier Männer führte. Daran waren auch Spezialkräfte des Sondereinsatzkommandos, des Mobilen Einsatzkommandos sowie der Operativen Einheit beteiligt.

Männer sitzen in U-Haft

Neben den erwähnten Drogen und Waffen seien bei Durchsuchungen in zehn der Bande zugeordneten Wohnungen und Unternehmen auch wertvolle Uhren, eine Vielzahl an Handys, Tablets und sonstigen Datenträgern, mehrere Computer, elektronische Feinwaagen und gefälschte Dokumente wie polizeiliche Führungszeugnisse sichergestellt worden.

Die vier Männer wurden am Mittwochnachmittag dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Er erließ Haftbefehle gegen die Bandenmitglieder. Sie halten sich jetzt in der Justizvollzugsanstalt Saarbrücken auf.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Landespolizeipräsidiums, 16.01.2020