Ehemaliges NPD-Hotel in Saarbrücken soll nicht mehr als Unterkunft für Geflüchtete dienen

Erst vor etwa drei Wochen sind mehrere minderjährige Geflüchtete in einem Saarbrücker Hotel mit NPD-Vergangenheit untergebracht worden. Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD) hatte das einem Bericht zufolge als "eine gute Lösung" bezeichnet. Jetzt sei es beim Regionalverband aber zu einem Umdenken gekommen. Das ist der Grund:
Hier zu sehen: eine Luftaufnahme von Saarbrücken. Archivfoto: BeckerBredel
Hier zu sehen: eine Luftaufnahme von Saarbrücken. Archivfoto: BeckerBredel

Hotel mit NPD-Vergangenheit in Saarbrücken als Unterkunft für Geflüchtete genutzt

Derzeit sind in einem Hotel in Saarbrücken fünf unbegleitete minderjährige Geflüchtete untergebracht. Am gestrigen Dienstag (21. März 2023) berichtete der „SR“, dass es sich um eine Übergangslösung handele. Vor etwa drei Wochen seien die jungen Geflüchteten in das Gebäude in Fechingen eingezogen.

Dem Sender zufolge handelt es sich bei dem Hotel um eine „ehemalige NPD-Veranstaltungsstätte“. In den 1990er-Jahren bis in die 2000er hinein seien dort zahlreiche Veranstaltungen der Saar-NPD abgehalten worden.

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Vom „SR“ war Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD) zitiert worden: Er halte die Unterbringung der Geflüchteten in dem Gebäude für vertretbar; es sei eine „eine gute Lösung“. Jetzt sei es beim Regionalverband aber zu einem Umdenken gekommen.

Ehemaliges NPD-Hotel soll nicht mehr als Unterkunft für Geflüchtete dienen

Der Grund für das Umdenken: Die letzte NPD-Veranstaltung liege „kein halbes Jahr“ zurück, so der Sender. Der NPD-Landesparteitag hätte im Oktober 2022 in dem Hotel in Fechingen stattgefunden, ebenso eine Weihnachtsfeier im vergangenen Jahr.

In der Folge soll das Hotel laut Regionalverband doch nicht mehr zur Unterbringung von Geflüchteten genutzt werden. Nach Angaben des „SR“ sagte Regionalverbandssprecher Lars Weber: Zeitnah werde eine alternative Möglichkeit gefunden. „Die Betroffenen sollen umziehen“, so der Sender.

Zuvor umfangreiche Prüfungen

Der Hotelinhaber distanziere sich von der NPD-Vergangenheit, teilte dem Rundfunkbericht zufolge die Jugendhilfe des Regionalverbands mit. Vor dem Einzug der Geflüchteten habe es umfangreiche Prüfungen gegeben – auch mit Kontrolle des polizeilichen Führungszeugnisses. Dabei habe der Inhaber habe glaubhaft versichert, dass seine Kontakte zur NPD nicht mehr aktuell seien. Dabei beruft sich der „SR“ auf eine Aussage von Thomas Kruse, dem Abteilungsleiter der Jugendhilfeplanung im Regionalverband.

Über die NPD-Veranstaltungen Ende 2022 hätten sowohl dem Regionalverband als auch dem Jugendamt zum Zeitpunkt des Entscheidungstreffens für die Unterkunft keine Informationen vorgelegen.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk