Ein Drittel der Eltern im Saarland ist mit Homeschooling überfordert

Vom 18. Mai bis zum 2. Juni führte die Landeselterninitiative für Bildung eine Online-Umfrage zum Homeschooling im Saarland während der Corona-Krise durch. Den Ergebnissen zufolge kommen nur wenige Eltern mit dem Fernunterricht gut zurecht.
Im Saarland stellt der Heimunterricht in der Corona-Krise für viele Familien eine Belastung dar. Symbolfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa-Bildfunk
Im Saarland stellt der Heimunterricht in der Corona-Krise für viele Familien eine Belastung dar. Symbolfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa-Bildfunk
Im Saarland stellt der Heimunterricht in der Corona-Krise für viele Familien eine Belastung dar. Symbolfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa-Bildfunk
Im Saarland stellt der Heimunterricht in der Corona-Krise für viele Familien eine Belastung dar. Symbolfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa-Bildfunk

Die Studie lässt darauf schließen, dass der Einbruch der gewohnten Betreuungs- und Kommunikationsstrukturen an Schulen für die Familien im Saarland eine Belastung ist, „die sie auf Dauer nicht bewältigen könnten“.

Die Umfrage wurde 3.924 mal ausgefüllt. Die meisten Antworten kamen von Erziehungsberechtigten, deren Kinder zur Grundschule gehen (44,7 Prozent). 22,3 Prozent stammen aus dem Bereich der Gemeinschaftsschulen und 31,7 Prozent aus dem der Gymnasien. Nur wenige Antworten sind zu Förder- und Berufsschulen eingegangen. Diese wurden daher von der Erhebung ausgenommen. 

Ein Drittel der Eltern ist überfordert

Fast ein Drittel der Eltern gab an, mit dem Homeschooling überfordert zu sein. Ein Viertel der Erziehungsberechtigten glaubt, dass der Heimunterricht ihr Kind überfordere. Vor allem die Sorge, dass die Kinder auf Dauer nicht genug lernen, beschäftigt die Eltern. Über die Hälfte befürchtet außerdem, dass das Lernen zu Hause mit der Zeit schwieriger wird. 

Corona-Krise macht Mängel im Schulsystem deutlich

Gerade in Familien, die ohnehin schon Belastungen ausgesetzt sind, sorgen sich Eltern um die Entwicklung der Kinder. Wenn die Erziehungsberechtigten ihren beruflichen Pflichten nicht nachgehen können oder gestresst sind, könne die Krise zum Problem für das Kind werden. Aber auch Mängel des Schulsystems würden in der Corona-Krise deutlicher. Bildungsungerechtigkeit, schlechte digitale und hygienische Ausstattung, der Mangel an Räumen, sowie veraltete Unterrichtsmethoden seien klarer zutage getreten.

„Befriedigend“ (3,1) für die Notbetreuung

Die Notbetreuung an den Schulen erhielt in allen Schulformen die Durchschnittsnote 3,1. Die Eltern – insbesondere von Grundschülern – gaben an, dass die Lehrkräfte zwar sehr engagiert seien. Außerdem habe die Betreuung den Kindern etwas Struktur im Alltag gegeben. Allerdings seien die strengen Regeln und der stark einschränkte Kontakt mit anderen Kindern störend. 

Eltern wünschen sich – im Fall der Fälle – Ausweitung 

Sollte eine Notfallbetreuung erneut notwendig werden, wünschen sich die Eltern eine Ausweitung mit mehr Betreuungsplätzen. Etwa sollten auch Kinder, die älter als 12 Jahre sind, daran teilnehmen können. Zeitlich solle der Notunterricht an elterliche Arbeitszeiten angepasst werden. Zudem wünschen sie sich die Möglichkeit für die Kinder Hausaufgaben zu erledigen oder Lernstoff aufzuarbeiten – auch mit digitalen Geräten. Die Betreuung müsse auch durch Mittagessen und Bustransfer ergänzt werden. 

Digitale Lerneinheiten auch nach den Ferien

Nach den Sommerferien soll sich der Unterricht auf einen Mix aus analogen und digitalen Lerneinheiten stützen. So soll zum einen flexibel auf Maßnahmen und Einschränkungen reagiert werden können. Zum anderen können die Lehrer so besser auf die individuellen Bedürfnisse und Neigungen der Schüler eingehen.

Verwendete Quellen:
Ergebnisse der Online-Umfrage der Landeselterninitiative für Bildung