Elternverbände im Saarland fordern langfristige Pläne für Schulen

Der Vorstand der Landeselternvertretung der Gymnasien (LEV Gym) und die Landeselterninitiative für Bildung akzeptieren zwar die anstehenden Schulschließungen, dennoch brauche es ein Langzeitkonzept für die Schulen im Saarland.
Die Schulen im Saarland werden bis zum 10. Januar geschlossen. Foto: Britta Pedersen/dpa-Bildfunk
Die Schulen im Saarland werden bis zum 10. Januar geschlossen. Foto: Britta Pedersen/dpa-Bildfunk
Die Schulen im Saarland werden bis zum 10. Januar geschlossen. Foto: Britta Pedersen/dpa-Bildfunk
Die Schulen im Saarland werden bis zum 10. Januar geschlossen. Foto: Britta Pedersen/dpa-Bildfunk

Die Grundeinstellung bleibe: „Keine noch so gute Fernbeschulung kann auch nur im Ansatz den Wert des Präsenzunterrichts erreichen“, so der Vorstand der Landeselternvertretung. Die Online-Schule im Saarland komme zudem noch immer nicht über ein „ausreichend“ hinaus.

Schulschließungen seien aktuell „leider alternativlos“

Dennoch gesteht die Vorsitzende Katja Oltmanns ein: „Das aktuelle Pandemiegeschehen macht diese Maßnahme leider alternativlos.“ Auch die Landeselternvertretung für Bildung, die sich in der Vergangenheit für den Präsenzunterricht einsetzte, akzeptiert die Schließungen als unumgänglich.

Schulen sollen Maßnahmen selbst bestimmen

Beide Verbände plädieren jedoch für mehr Entscheidungsgewalt der Schulen. Diesen müsse ermöglicht werden, passgenaue Maßnahmen selbstständig zu treffen, insbesondere nach dem 10. Januar, so Patric Cordier, stellvertretender Vorsitzender des LEV Gym. In den Schulkonferenzen kenne man die Gegebenheiten vor Ort besser als in „entfernten Amtsstuben oder ministerialen Elfenbeintürmen“.

Prüfungen reduzieren und Zusatzjahr anbieten

Die Elternverbände werfen dem Bildungsministerium vor, Hybrid- und Distanzunterricht vorzuschlagen, ohne diesen zu hinterfragen. So könne Lernstoff zwar eigenständig wiederholt werden, ein Lernfortschritt werde jedoch im Distanzunterricht nicht erreicht.

Die Rückstände müssten irgendwann aufgearbeitet werden, zudem sollten die Schulen sämtliche Möglichkeiten ausschöpfen. Etwa könnten Leistungsnachweise und Prüfungsansprüche reduziert und Abschlussprüfungen verschoben werden. Allerdings sei immer noch unklar, was danach kommt. Ein Langzeitkonzept gebe es nicht. Wahrscheinlich müsse man einer großen Zahl von Schüler:innen ein Zusatzjahr anbieten.

Distanzunterricht benachteilige „abgehängte“ Kinder

Darüber hinaus sei unklar, was mit Kindern passieren soll, die „von der ‚Bildungsgerechtigkeit‘ abgehängt“ sind. Für alle, die etwa keine Endgeräte oder Internetzugang haben, bedeute das Distanzlernen in der unterrichtsfreien Zeit eine Zeit ohne Bildung.

Die Landeselterninitiative fordert, dass die Schulen für die Betroffenen offen bleiben und dass zugunsten einer schnelleren digitalen Ausstattung auf bürokratische Verfahren verzichtet wird. Zudem solle es für benachteiligte Kinder ein pädagogisches Angebot und Betreuung geben. Es sei notwendig, dass arbeitsrechtliche Regelungen eingeführt werden, die die Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Kinderbetreuung zu Hause erleichtern.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung der Landeselternvertretung der Gymnasien (LEV Gym)
– Pressemitteilung der Landeselterninitiative für Bildung