SV Elversberg: Weihnachtsmarkt der ELVen mit viel Fußball-Liebe!

Wie ist es, wenn in einem 7000-Seelen-Ort plötzlich das Fußball-Fieber ausbricht? Wir haben den Weihnachtsmarkt der ELVen besucht - das ist der weibliche Fanclub der SV Elversberg. Ein herrliches Spektakel - und viele glückliche Fans. Das ist die Geschichte.
Zwei ELVen mit den SVE Spielern Joseph Boyamba und Maurice Neubauer. Foto: Christine Funk
Zwei ELVen mit den SVE Spielern Joseph Boyamba und Maurice Neubauer. Foto: Christine Funk

Eigentlich ein ganz normaler Ort…

Der Ort hat 7415 Einwohner. Es gibt eine Tankstelle, ein paar Friseursalons. Ach ja: Ein Bundesliga-Stadion gibt es auch noch. Elversberg ist ein besonderer Ort. Mindestens dann, wenn an der Kaiserlinde alle zwei Wochen Ausnahmezustand herrscht – und die SVE den ein oder anderen Favoriten aus der zweiten Liga wegputzt. Wen wundert es, dass es auch an Weihnachten hier ein bisschen anders läuft. Hier, nur einen Steinwurf von der Ursapharm-Arena entfernt.

Fußball ist Männersache? Vielleicht anderswo. In Elversberg herrschen die ELVen. Fußballverrückte Frauen, Mütter, Töchter. “Die ELV. Deine Eins”, den Vereinsslogan kann man(n) bei ihnen getrost wörtlich nehmen. Selbstverständlich sind sie im festlichen ELVen-Outfit gekommen.

Vor Weihnachten ist die Hölle los

An diesem Freitag (15.12.) haben sie im und vor dem Fanshop an der Kaiserlinde einen fulminanten Weihnachtsmarkt mitorganisiert. Draußen vor der Tür: Lange Schlangen, um überhaupt eine Chance zu haben, den Fanshop zu betreten. Es duftet weihnachtlich. Die ELVen haben Glühwein angesetzt, der dankbaren Absatz findet. Spielerinnen der SVE-Frauenmannschaft bedienen das Waffeleisen und die duftend heiße Crêpes-Platte mindestens so geschickt, wie sie sonst das gegnerische Tor ins Visier nehmen.

Fußball-Liebe ist hier Family Business

Das SVE-Maskottchen Paul mischt sich unter die Fans – übrigens im echten Leben der Partner einer der ELVen. Die Liebe zum Fußball ist in Elversberg irgendwie auch Family Business.

Der Rummel vor dem Fanshop ist so gewaltig, dass sich auch ein vorbeifahrender Autofahrer ein kleines Andenken sichert: Weil er kurz rüberschaut zu dem fröhlichen SVE-Treiben, macht’s kurz rumms! Zum Glück nur Blechschaden.

Beim Weihnachtsmarkt der ELVen wartet die Fan-Gemeinde allerdings nicht wirklich auf Santa Claus oder den Weihnachtsmann. Die beiden, die gegen 18 Uhr vorbeischauen, sind auch keinem Stern gefolgt – und statt Weihrauch und Myrrhe haben sie das dabei, auf was alle hier warten: Autogramm-Karten!

Fast wie Weihnachten: Dann kommen die SVE-Stars

Joseph Boyamba (Mittelfeldspieler mit der Rückennummer 22) und Maurice Neubauer (Abwehr, Rückennummer 33) schauen beim ELVen-Weihnachtsmarkt vorbei und sorgen noch ein bisschen mehr für Ausnahmezustand. “Jo” und “Mo”, wie die Fans die beiden liebenvoll bei ihren Spitznamen nennen. Eine gute Stunde lang nehmen sie sich Zeit für ihre glühenden Anhänger, plaudern mit ihnen, schreiben fleißig Autogramme, freuen sich über Selfie-Fotos. Vor allem die vielen kleinen Fußballfans sind super glücklich – und strahlen, als wäre heute schon Weihnachten. Da kann selbst Maskottchen “Mini-Paul” als Stofftier nicht mithalten.

Am Sonntag ist fast wieder alles normal im kleinen Ort

Die ELVen bringt derweil nichts aus der Ruhe. Ihr Einpackservice wird fleißig genutzt. So mancher freut sich über ein neu erworbenes Lieblingsstück aus dem Fanshop der SVE. Am Sonntag spielt die SVE auswärts beim Karlsruher SC, gut 180 Kilometer entfernt. Dann wird es an der Kaiserlinde wieder etwas ruhiger. Elversberg darf dann wieder für ein paar Tage ein ganz normaler 7000-Seelen Ort sein. Mit einer Tankstelle und ein paar Friseursalons. Und viel Fußball-Liebe!