Endgültiges Aus für Café Zing: „Hilfe der Stadt Saarbrücken blieb aus“

Das Café Zing am Rande des Nauwieser Viertels muss am 30. September endgültig schließen. Lange hatte die Betreiberin auf eine Rettung oder vielleicht einen Umzug gehofft. Aber die angekündigte Hilfe der Stadt sei ausgeblieben.
Das beliebte Café Zing in Saarbrücken muss im September schließen. Foto: Café Zing
Das beliebte Café Zing in Saarbrücken muss im September schließen. Foto: Café Zing

„Am 30.09. ist Schluss. Endgültig„, schreibt Zing-Betreiberin Awa Taban Shomal in einem Post auf Social Media. Sie habe im vergangenen dreiviertel Jahr viel gehofft und gebangt. Letztlich habe man jedoch keine Lösung für einen Fortbestand des Cafés gefunden. Das Zing muss schließen. Das Haus soll abgerissen werden.

Hilfe der Stadt blieb aus

„Die Hilfe, die mir seitens der Stadt und des OBs zugesagt wurde, blieb leider aus“, so Shomal. Bereits in der Vergangenheit hatte sie erklärt, dass es Gespräche gegeben habe. Diese seien jedoch ohne handfeste Ergebnisse geblieben.

Umzug in den Echelmeyerpark hätte Lösung sein können

Die Grünen im Stadtrat hatten vor zwei Monaten den Echelmeyerpark als neuen Standort vorgeschlagen. Genauer gesagt, den sogenannten „Tempel“ im Park. Auch Awa Taban Shomal habe lange Interesse an dem Gebäude gehabt. Es biete die Möglichkeit, das „Zing“ von einer Kneipe mit Jazz zu einem Raum für Konzerte, Lesungen, Theater und Kunst weiterzuentwickeln. „Einer Begegnungsstätte für Kunst und Kultur, die gastronomisch begleitet wird.“

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Stadt bestehe auf Ausschreibung des Gebäudes

Zwar plädieren mehrere Parteien im Stadtrat für eine gastronomische Nutzung des „Tempels“, um den Park und das umliegende Viertel aufzuwerten. Allerdings habe die Stadt der Zing-Betreiberin das Gebäude nie angeboten. Vielmehr bestehe sie auf eine Ausschreibung der „alten Einsegnungshalle“, die zudem einer Sanierung bedarf. Unter diesen Umständen zieht die Awa Taban Shomal eine Bewerbung jedoch nicht in Betracht. „Die würde mir den Hals brechen.“

Betreiberin ertrage weiteres Bangen um ihr Café nicht

Nach monatelanger Ungewissheit und existenziellen Ängsten müsse sie dann nämlich das Zing-Inventar über Winter in einen Container packen und weiter um die Zukunft ihres Cafés bangen. Mit der ständigen Gefahr im Nacken, dass es doch nicht klappt. „Soviel Psychopharmaka kann ich gar nicht in mich reinpumpen, um das zu überstehen“, so die Gastronomin.

Lieber wolle sie einen Schlussstrich ziehen, erklärt Awa Taban Shomal. „Mein Zeug packen und eine Stadt und ein Viertel suchen, wo es vielleicht noch ein paar Jahre länger dauert, bis die Gentrifizierung mich einholt.“

Verwendete Quellen:
– Eigene Artikel
– Facebook-Beitrag des Café Zing