Erste Bilanz im LK Saarlouis: Evakuierungen, Überflutungen, Einsatzkräfte im Dauereinsatz

Mehr als 900 Einsatzkräfte waren im Landkreis Saarlouis seit Freitag im Dauereinsatz. Der extreme Dauerregen sorgte für Überflutungen und machte Evakuierungen erforderlich. Der Kreis hat eine erste Bilanz veröffentlicht:
Das Hochwasser der Theel hat Teile der Innenstadt von Lebach überflutet. Foto: Harald Tittel/dpa
Das Hochwasser der Theel hat Teile der Innenstadt von Lebach überflutet. Foto: Harald Tittel/dpa

Erste Bilanz nach der Hochwassernacht im Landkreis Saarlouis

Der heftige, anhaltende Regen am Freitag (17. Mai 2024) im Saarland sorgte im Landkreis Saarlouis für hunderte Einsätze. Wie der Landkreis mitteilte, waren weit über 900 Einsatzkräfte der Hilsdienste, darunter DRK, DLRG, Feuerwehr, THW, Malteser Hilfsdienst, Psychosoziale Notfallversorgung, Bundesverband Rettungshunde vor, Ort.

Landrat Patrik Lauer zog eine erste Bilanz: „Das waren außergewöhnliche Stunden für die Menschen im Landkreis. Unsere Einsatzkräfte haben in diesen schwierigen Stunden Unglaubliches geleistet, bis zur völligen Erschöpfung, ihnen gebührt mein großer Respekt und ein riesiges Dankeschön. Das Wichtigste ist, dass durch die Folgen dieses Unwetters keine Menschen ernsthaft zu Schaden gekommen sind, darüber bin ich sehr froh. Unsere Einsatzkräfte arbeiten jetzt nach und nach alle gemeldeten Schäden auf, dies wird für alle noch viel Arbeit bedeuten. Die Ereignisse haben aber einmal mehr gezeigt, dass unsere Blaulichtorganisationen im Landkreis Saarlouis nicht nur über eine hohe Expertise verfügen, sondern auch mit einem unglaublichen Engagement, viel Herzblut und hochprofessionell zum Wohle der Menschen hier zusammenarbeiten. Wir können uns als Landkreis glücklich schätzen, solch großartige Ehrenamtler zu haben.“

Vollgelaufene Keller, überflutete Straßen, Hangrutsche und mehr

Am Freitag und in der Nacht zum heutigen Samstag gab es Einsätze in allen Kreis-Kommunen. Hunderte Keller seien voll gelaufen, Straßen wurden überflutet und folglich gesperrt. Zudem kam es zu Hangrutschen, teilt der Landkreis am Samstagmittag mit.

Evakuierung in fünf Kommunen

Evakuierungen waren in folgenden Orten notwendig: Lebach, Rehlingen-Siersburg, Wadgassen, Saarlouis und Wallerfangen.

Überblick der Evakuierungen, Sperrungen und mehr:

  • In Rehlingen-Siersburg wurden wegen drohender Überflutung etwa 100 Menschen evakuiert.
  • In Ensdorf drohte der Weiherbach hinter dem Rathaus überzulaufen. Auch hier wurde entsprechend gesichert. Das Pumpwerk im Stöckerweg hatte Schwierigkeiten, mit den Wassermassen klarzukommen, konnte aber wieder in Betrieb genommen werden.
  • In Lebach wurde die Innenstadt überflutet, sodass etwa 80 Personen evakuiert wurden. Das Rathaus sowie die Polizeiinspektion mussten bis auf Weiteres außer Betrieb genommen werden.
  • In Schwalbach gibt es aktuell noch Pumpmaßnahmen am Weiher in der dortigen Weiherstraße. Auch hier gab es zahlreiche Einsatzstellen mit vollgelaufenen Kellern.
  • In Wallerfangen war Leidingen eine Zeitlang von der Außenwelt abgeschnitten, man kam nur mit dem Boot dorthin. Zudem gab es in Richtung Dillingen einen Erdrutsch des Limbergs mit weitreichenden Folgen für den Verkehr.
  • In Saarlouis trat der Ellbach in Roden über die Ufer, die Saarwellinger Straße wurde mit Sandsäcken gesichert, die Schwimmbadstraße evakuiert.
  • In Überherrn liefen in den Ortsteilen Felsberg und Altforweiler die Keller von 20 bis 30 Häusern etwa 30 Zentimeter voll, hier wurde später abgepumpt.
  • Zwischen Bisten und Berus kam es zu einem Hangrutsch, die gleiche Problematik gab es in Fahrtrichtung Altforweiler.
  • In Wadgassen wurden Straßen (Ortsdurchfahrten) in Differten und Werbeln gesperrt, auch hier wurden etwa 40 bis 50 Menschen evakuiert, ihnen stand die Glückaufhalle als Notunterkunft zur Verfügung.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung Landkreis Saarlouis