Erstes Medikament gegen das Coronavirus in Europa zugelassen

Die EU-Kommission hat einem vielversprechenden Wirkstoff zur Behandlung des Coronavirus eine Zulassung erteilt. Allerdings könnte es beim Hersteller Gilead Lieferengpässe geben, denn die USA hat Reserven angelegt.
Remdesivir wurde in Europa unter Auflagen als Mittel gegen das Coronavirus zugelassen. Symbolfoto: Fadel Dawood/dpa-Bildfunk
Remdesivir wurde in Europa unter Auflagen als Mittel gegen das Coronavirus zugelassen. Symbolfoto: Fadel Dawood/dpa-Bildfunk
Remdesivir wurde in Europa unter Auflagen als Mittel gegen das Coronavirus zugelassen. Symbolfoto: Fadel Dawood/dpa-Bildfunk
Remdesivir wurde in Europa unter Auflagen als Mittel gegen das Coronavirus zugelassen. Symbolfoto: Fadel Dawood/dpa-Bildfunk

In Europa wird der Wirkstoff Remdesivir als erstes Mittel für die Behandlung von Covid-19 zugelassen. Das gab die EU-Kommission am heutigen Freitag (3. Juli 2020) bekannt. Die Zulassung erfolgte im Schnellverfahren keinen Monat nach dem Antrag.

Remdesivir beschleunigt die Genesung bei Covid-19

Bei schweren Fällen der Lungenkrankheit gilt Remdesivir als eines von wenigen wirksamen Arzneimitteln. Studien zufolge verkürze sich durch die Verabreichung der Krankenhausaufenthalt. Die Genesung trete um bis zu vier Tage früher ein, in elf statt 15 Tagen. Ein Allheilmittel sei Remdesivir zwar nicht, wohl aber ein Lichtblick für Corona-Patienten.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA empfahl eine Zulassung für Patienten ab zwölf Jahren, die mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt werden müssen. Das Mittel war in Deutschland bislang innerhalb eines Arzneimittel-Härtefallprogramms zugänglich und wurde in klinischen Studien getestet.

USA kauft gesamte Produktionsmenge auf

In den USA wurde bereits Anfang Mai eine Ausnahmegenehmigung für den Einsatz in Krankenhäusern erteilt. In dieser Woche gab die Regierung bekannt, dass sie eine Vereinbarung mit dem Hersteller Gilead Sciences getroffen habe. Diese ermöglichte es den Vereinigten Staaten praktisch die gesamte Produktionsmenge von Remdesivir für die nächsten Monate aufzukaufen.

Lieferengpässe nach Europa sollen verhindert werden

Auch Deutschland hat bereits Vorräte angelegt. Um ausreichende Mengen zu sichern, verhandelt die EU-Kommission mit dem Hersteller. Bedingung für die europäische Zulassung sei laut CDU-Politiker Peter Liese die Lieferung nach Europa. Mögliche Engpässe könnten gelöst werden, indem Gilead seine Kenntnisse mit anderen Herstellern teilt und diesen erlaubt nach Lizenzgebühren zu produzieren. Auch damit lasse sich laut Liese viel Geld verdienen.

Ursprünglich wurde Remdesivir zur Behandlung von Ebola entwickelt. Hier zeigte das Medikament aber eine zu geringe Wirkung. In keinem Land der Welt ist das Mittel bislang uneingeschränkt zugelassen. Auch einen Impfstoff gibt es noch nicht.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur