Es gibt noch Hoffnung fürs Halberg-Open-Air

Dem SR stehen wegen unerwarteter niedriger Einnahmen jährlich zirka zwei bis drei Millionen Euro weniger zur Verfügung. Um Geld einzusparen, landeten einige SR-Programmpunkte auf einer "Streichliste" - darunter auch das Halberg-Open-Air ab 2018. Der Rundfunkratsvorsitzende Wolfgang Krause fordert nun, dringend nach einem Rettungsanker zu suchen.
Ein Foto vom Halberg-Open-Air 2015. Bild: Becker & Bredel
Ein Foto vom Halberg-Open-Air 2015. Bild: Becker & Bredel
Ein Foto vom Halberg-Open-Air 2015. Bild: Becker & Bredel
Ein Foto vom Halberg-Open-Air 2015. Bild: Becker & Bredel

Hat das Halberg-Open-Air noch Chancen, auch nach diesem Sommer weiterzuleben?
KRAUSE: Das Halberg-Open-Air kostet uns 360 000 Euro. Das ist schon ein Löwenanteil an der Einsparsumme von zwei Millionen Euro. Wenn wir im Rundfunkrat sagen, wir machen es trotzdem weiter, müssen wir Alternativen finden. Wir müssen Sponsoren finden, was auch in den letzten Jahren schon extrem schwierig war. Und wir müssen Möglichkeiten finden, wenn wir es fortsetzen würden, die Kosten an anderer Stelle wieder einzusparen.

Es wird – so oder so – Aufschreie geben. (…) Es gibt von Seiten einzelner Rundfunkratsmitglieder erhebliche Bedenken wegen der Streichung des Halberg-Open-Airs. Egal ob Verwaltungsrat, Finanzausschuss des Rundfunkrates oder Rundfunkrat: Auf jeder dieser Ebenen sind noch Veränderungen möglich.

Wie beurteilen Sie die Kritik der Jugend-, Schüler- und Elternverbände an der Streichung des Halberg-Open-Airs?
KRAUSE: Ich habe dafür volles Verständnis. Gerade wegen der spezifischen Zielgruppe. Wir haben zwar Unser Ding und die Angebote im Internet, aber man muss nicht drumherumreden: Im Saarland ist das Halberg-Open-Air eine Institution, zu der jeder Jugendliche, unabhängig davon, ob die Eltern viel Geld haben oder nicht, hinkommen konnte. Aber wir haben auch die Gesamtverantwortung für den Sender.

Wäre eine moderate Anhebung der Rundfunkgebühren eine Lösung, um den SR aus der Finanzkrise zu führen? Um welchen Betrag müsste die Gebühr erhöht werden, um das Halberg-Open-Air zu retten?
KRAUSE: (lacht) Gute Frage! Es wird über eine Summe von etwa einem Euro diskutiert, die man braucht, um ansatzweise die Kosten in den Griff zu kriegen. Wobei bundesweit gesehen – nicht im Saarland, die Regierung steht voll hinter dem SR – politisch eher auf Beitragsstabilität gesetzt wird.

Was angesichts von Lohnsteigerungen und teurer Technik zu Mindereinnahmen führen wird. Für das Halberg-Open-Air wäre eine sehr geringe Beitragserhöhung notwendig. Aus ARD-Sicht sind die 360 000 Euro gar nichts. Aber für den SR sind das etwa zehn Prozent von dem, was wir einsparen müssen. Aber wir werden hart miteinander diskutieren. Das kann ich auch allen jungen Leuten versprechen: Die Streichung des Halberg-Open-Airs ist noch nicht entschieden.

Erstellt mit SZ-Material (Dietmar Klostermann).