Falsches Bordell erregt die Gemüter in Klarenthal

Ein vermeintlich neues Bordell versetzte Klarenthal in den vergangenen Wochen in Aufruhr. Als dann noch ein Artikel mit Fehlinformationen im "Gersweiler Anzeiger" veröffentlicht wurde, eskalierte die Situation.
Bei dem vermeintlichen Bordell in Klarenthal handelte es sich um eine Filmkulisse. Fotos: (Hintergrund) dpa-Bildfunk/Markus Scholz | (Zeitung) Facebook/Angel Studios
Bei dem vermeintlichen Bordell in Klarenthal handelte es sich um eine Filmkulisse. Fotos: (Hintergrund) dpa-Bildfunk/Markus Scholz | (Zeitung) Facebook/Angel Studios
Bei dem vermeintlichen Bordell in Klarenthal handelte es sich um eine Filmkulisse. Fotos: (Hintergrund) dpa-Bildfunk/Markus Scholz | (Zeitung) Facebook/Angel Studios
Bei dem vermeintlichen Bordell in Klarenthal handelte es sich um eine Filmkulisse. Fotos: (Hintergrund) dpa-Bildfunk/Markus Scholz | (Zeitung) Facebook/Angel Studios

Dort, wo in Klarenthal zuvor noch der Elektroinstallationsbetrieb von Manuel Angel zu finden war, tauchten vergangenen Monat plötzlich Schilder mit den Aufschriften „Eros Center, Table Dance und Strip Show“ auf.

Was einige Anwohner nicht wussten: Das mutmaßliche Bordell war eine Filmkulisse. Angel hatte nach eigenen Angaben die Verkaufsfläche seines Fachbetriebs für einen Dreh zur Verfügung gestellt, nachdem echte Eros-Center und Co. keine Genehmigungen für Aufnahmen erteilen wollten.

Polizei alarmiert

Wie Angel auf der Facebook-Seite der Produktionsfirma „Angel Studio“ schreibt, war er selbst ein paar Tage später „der bekannteste Mann in Klarenthal“. Anwohner hatten die Polizei informiert. Laut „SZ“ reagierten die Einsatzkräfte jedoch eher amüsiert, „nachdem sich die Sache aufklären ließ“.

Weniger amüsiert fiel allerdings die Reaktion von Isolde Ries, der Bezirksbürgermeisterin von Klarenthal, aus. Während die anzüglichen Schriftzüge des vermeintlichen Bordells verschwanden, tauchte ein Artikel im „Gersweiler Anzeiger“ auf.

Kontroverse um Artikel

Der Streitpunkt im Artikel: eine Fehlinformation. Die Bezirksbürgermeisterin ließ in dem Beitrag nämlich wissen, dass „die geplante Eröffnung einer Table Dance Bar in der Klarenthaler Hauptstraße verhindert werden konnte.“

Manuel Angel kommentierte das im Facebook-Beitrag: Es handelt es sich um eine „unverschämte Verleugnungs-Kampagne“. Der Bezirksbürgermeisterin wirft er vor, sich, von falschen Tatsachen umschmückt, als „gute Samariterin“ porträtiert zu haben. Infolgedessen rät Angel ihr zum vorzeitigen Rücktritt.

Derweil hat sich auch Isolde Ries dazu geäußert. „Ja, ich habe mich geirrt“, sagte sie „Bild Saarland“. Die Bezirksbürgermeisterin habe die verängstigten Leute entwarnen müssen. Die Reaktion Angels findet sie laut „SZ“ allerdings unverhältnismäßig.

Wie geht es weiter?

Isolde Ries kündigte erst kürzlich an, in der kommenden Ausgabe des „Gersweiler Anzeiger“ eine Richtigstellung veröffentlichen zu wollen. Das geht ebenso aus dem Zeitungsbericht hervor. Dass die Polizei sich weiter mit dem Fall befassen wird, scheint eher unwahrscheinlich. Der „SZ“ sagte Achim Schneider von der Polizeiinspektion Burbach: Angel habe sich nicht strafbar gemacht.

Indessen stehen nach Angaben des „Angel Studio“ in dieser Woche erneut Dreharbeiten in dem Elektroinstallationsbetrieb in der Klarenthaler Hauptstraße an. Und zwar unter dem Motto „Bordell, die Zweite“.

Verwendete Quellen:
– Bild Saarland
– Facebook-Post des „Angel Studio“
– Saarbrücker Zeitung