Fast 30 Jahre nach Anschlag in Saarlouis: Verdächtiger im Mordfall Yeboah ermittelt

Ein 49-jähriger Rechtsextremer aus Saarlouis wird verdächtigt, den Brand in einer Asylbewerberunterkunft vor fast 30 Jahren gelegt zu haben. In den Flammen kam der Flüchtling Samuel Yeboah ums Leben.

Der Generalbundesanwalt hat nach 30 Jahren einen Verdächtigen im Fall des Brandanschlags auf eine Asylbewerberunterkunft in Saarlouis ermittelt. Im Verdacht steht ein 49-Jähriger aus der Kreisstadt, berichtet der „Spiegel“.

Durchsuchungen in Saarlouis

Laut dem Nachrichtenmagazin seien am heutigen Donnerstagmorgen die Wohnung und der Arbeitsplatz des Mannes durchsucht worden. Gegen ihn wird unter anderem wegen Mordes ermittelt. Der 49-Jährige wurde vorerst nicht festgenommen. Er sei seit Jahren in der rechten Szene aktiv. In Saarlouis und Umgebung seien laut „Spiegel“ auch die Wohnungen von vier weiteren Menschen durchsucht worden. Sie sollen allerdings nicht an der Tat beteiligt gewesen sein.

Im September 1991 war bei dem Anschlag auf die Unterkunft im Stadtteil Fraulautern der 27-jährige Flüchtling Samuel Yeboah verbrannt. Zwei Männer wurden schwer verletzt. Schon damals hatte es Hinweise auf einen möglichen rechtsextremen Hintergrund der Brandstiftung gegeben. Anfang der 1990er war es deutschlandweit zu Anschlägen auf Asylbewerberheime gekommen.

Eine Sonderkommission nahm im Sommer 2020 erneut die Arbeit im Fall Yeboah auf. Warum die Ermittlungen 30 Jahre nicht zu einem Ergebnis führten, soll zudem eine interne Arbeitsgruppe klären. Die Polizei wandte sich vor zwei Wochen mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit.

Verwendete Quellen:
– Spiegel
– eigener Bericht