Fehltage im Job wegen Psyche: Bundesweiter Rekordwert im Saarland festgestellt

Beschäftigte aus dem Saarland haben noch nie öfter aufgrund psychischer Erkrankungen im Job gefehlt als im vergangenen Jahr. Das geht aus einer repräsentativen Auswertung der Krankenkasse Barmer hervor. Wegen seelischer Leiden wurde an der Saar sogar ein bundesweiter Höchstwert erreicht:
Bei psychischen Leiden wie etwa Depressionen wies das Saarland 2021 den höchsten Wert aller Bundesländer auf. Foto: Pixabay
Bei psychischen Leiden wie etwa Depressionen wies das Saarland 2021 den höchsten Wert aller Bundesländer auf. Foto: Pixabay

Fehltage im Job wegen Psyche erreichen Rekordwert im Saarland

Im Jahr 2021 sorgten psychische Leiden wie Depressionen bei jedem Beschäftigten aus dem Saarland für rechnerisch 4,8 Fehltage im Job (im Jahr 2020: 4,7 Tage). Das zeigen repräsentative Auswertungen der Krankenkasse Barmer, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Dort heißt es: „Noch nie haben Beschäftigte aus dem Saarland öfter wegen psychischer Erkrankungen im Job gefehlt als im Jahr 2021“.

Im Rahmen der Auswertung seien die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen von rund 52.000 bei der Barmer versicherten Erwerbspersonen mit Wohnsitz im Saarland anonymisiert ausgewertet worden. „Im Saarland ist die Zahl der Fehltage im Beruf wegen seelischer Leiden auch ohne Corona seit Jahren gewachsen“, sagte Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Rheinland-Pfalz und im Saarland. „Arbeitgeber sollten dieser Entwicklung mit betrieblichem Gesundheitsmanagement gegensteuern“.

Bundesweiter Höchstwert bei Fehltagen wegen seelischer Leiden

Barmer zufolge verzeichnete das Saarland im Jahr 2021 „so viele Fehltage im Beruf wegen seelischer Beschwerden wie kein anderes Bundesland“ (4,8 Fehltage). Die wenigsten Tage von Arbeitsunfähigkeit infolge psychischer Erkrankungen seien hingegen in Baden-Württemberg und Bayern (je 3,3 Tage, Bund: 3,9 Tage) registriert worden.

„Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Leiden je Beschäftigten mit Wohnsitz im Saarland lag im Jahr 2021 um 37 Prozent höher als im Jahr 2011 (3,5 Tage)“, hieß es weiter. Damit seien seelische Erkrankungen erstmals „der häufigste Grund für Krankschreibungen im Saarland“ gewesen.

Unter den 20 Landkreisen und kreisfreien Städten mit den bundesweit höchsten Fehlzeiten infolge psychischer Probleme würden sich zwei Saar-Landkreise befinden. „Der Saarpfalz-Kreis nimmt Platz acht ein (5,5 Tage) und der Regionalverband Saarbrücken Platz 18 (5,1 Tage)“, teilte die Krankenkasse mit.

Zweithäufigster Grund für Krankmeldungen: Muskel-Skelett-Leiden

Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen seien bei Beschäftigten mit Wohnsitz im Saarland im vergangenen Jahr der zweithäufigste Grund für Fehlzeiten im Beruf gewesen. Je Erwerbsperson sorgten sie der Auswertung zufolge für 4,7 Fehltage. Dieser Wert sei seit dem Jahr 2011 um 15 Prozent gestiegen. „Nur in Sachsen-Anhalt, Thüringen (je 5,0 Tage) und Mecklenburg-Vorpommern (4,9 Tage) war er höher“, hieß es weiter in der Mitteilung.

Krankenstand im Saarland sinkt leicht

Die Statistiker:innen von Barmer zählten laut Mitteilung über alle Krankheiten hinweg 20,4 Arbeitsunfähigkeitstage je Beschäftigten aus dem Saarland im Jahr 2021. Hingegen 2020 waren 21,3 Tage gezählt worden. Damit ist der Krankenstand an der Saar leicht gesunken.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Krankenkasse Barmer