Festnahme nach grenzüberschreitender Verfolgungsfahrt – sechs beschädigte Polizeifahrzeuge

Nach einer grenzüberschreitenden Verfolgungsfahrt im Raum Bouzonville/Saarlouis/Merzig hat die Polizei einen 47 Jahre alten Mann verhaftet. Bei dem Einsatz wurden sechs Fahrzeuge der Polizei beschädigt. Zudem erlitten zwei Kräfte der Gendarmerie Verletzungen.

Fahrer entzieht sich Corona-Grenzkontrolle

Am gestrigen Donnerstagabend (4. Februar 2021) hatte sich ein flüchtiger Autofahrer mit seinem Pkw einer Corona-Grenzkontrolle der Gendarmerie Bouzonville in Schreckling/Frankreich entzogen. Dabei sei ein Fahrzeug der Gendarmerie gerammt worden. Da der Fahrer im Begriff war, den Grenzübergang nach Deutschland zu überqueren, wurde die Polizeiinspektion Saarlouis verständigt. Das teilten die Beamt:innen am heutigen Freitag mit.

Verfolgung aufgenommen

Zwei Funkstreifen der Saarlouiser Inspektion sichteten das Fahrzeug, einen mit zwei Personen besetzen gelben „Renault Master Traffic“, bei der Anfahrt zum Grenzübergang in der Metzer Straße in Saarlouis. Daraufhin wurde die Verfolgung aufgenommen.

Nach Angaben der Polizei fuhr der Wagen auf die A8 in Richtung Luxemburg auf. Von dort aus verließ der Fahrer die Autobahn an der Anschlussstelle Merzig. „Dort führte er das Fahrzeug zunächst in Fahrtrichtung Hilbringen, um erneut an der Anschlussstelle Merzig auf die A8 in Fahrtrichtung Zweibrücken aufzufahren“, so die Beamt:innen weiter. „Der Flüchtende missachtete auf seiner rücksichtslosen Fahrt sämtliche Anhaltesignale der Polizei„.

Flüchtender rammt Polizei

Beim Überholen habe das Auto des Flüchtenden einen vor ihm fahrenden Funkstreifenwagen gestreift. Im weiteren Verlauf rammte der Mann mit seinem Pkw „ein neben ihm fahrendes Polizeiauto und fuhr im Anschluss auf ein weiteres, vor ihm fahrendes Polizeifahrzeug auf“, so die weiteren Angaben.

„Zur Verhinderung von weiteren Gefahren für andere Verkehrsteilnehmer und die Einsatzkräfte wurde die Verfolgungsfahrt bei hoher Geschwindigkeit abgebrochen„, hieß es seitens der Polizei.

Im weiteren Verlauf verließ das Fahrzeug an der Anschlussstelle Rehlingen die A8 und fuhr in Richtung Dillingen weiter, so die Angaben der Einsatzkräfte. „Bevor der Fahrer über die Ortslagen Siersburg und Niedaltdorf in Richtung Landesgrenze zu Frankreich flüchtete, rammte er in der Dillinger Innenstadt ein weiteres Polizeifahrzeug und wurde in der ‚Konrad-Adenauer-Allee‘ von der dortigen stationären Geschwindigkeitsmessanlage erfasst.“

Nach Angaben der Saarlouiser Polizei gelang es den französischen Kolleg:innen, nun abermals die Verfolgung aufzunehmen. „Hierbei wurde erneut ein Fahrzeug der Gendarmerie gerammt, wobei zwei Gendarmen leichte Verletzungen an den Beinen erlitten“.

Festnahme der Insassen

Mithilfe eines sogenannten Nagelgurtes konnte das flüchtende Auto im französischen Filstroff gestoppt werden. Im Anschluss kam es zur Festnahme der beiden Insassen, teilten die Einsatzkräfte mit.

„Wie sich herausstellte, verbüßte der 47 Jahre alte Fahrer in Frankreich wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis bereits eine Haftstrafe, aus der er erst im Sommer 2020 entlassen wurde. In Deutschland wird er per Haftbefehl wegen eines Verkehrsdeliktes gesucht„, so die weiteren Angaben der Polizei. Nun müsse er sich wohl wegen weiteren Straftaten im Straßenverkehr verantworten.

„Während sein 19-jähriger Beifahrer, der in Deutschland bislang noch nicht polizeilich in Erscheinung getreten ist, wieder auf freiem Fuß kam, verblieb der Fahrer in Haft„, hieß es abschließend. Nach Angaben der Polizei dauerte die Verfolgungsfahrt etwa eine Stunde.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Polizeiinspektion Saarlouis, 05.02.2021