Feuerwehr-Krise in Saarbrücken spitzt sich zu: Massenhaft Krankmeldungen nach Schuns Rückkehr
Josef Schun, Ex-Chef der Saarbrücker Berufsfeuerwehr, darf wieder zurück auf seinen alten Posten. Das beschlossen nun die Richter am Saar-Verwaltungsgericht. Das Problem daran: Nachdem Schuns Anwalt verkündete, dass sein Mandant wieder „so rasch wie möglich“ die ehemalige Chef-Position übernehmen wolle, folgte eine Welle der Krankmeldungen innerhalb der Berufsfeuerwehr. Darüber berichtet die „Saarbrücker Zeitung“ (SZ).
Die Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr sollen erklärt haben, dass eine Zusammenarbeit mit Schun nicht möglich sei – da „kein ausreichendes Vertrauensverhältnis“ mehr bestehe. Nach „SZ“-Informationen sind im Stadtgebiet nun aufgrund der Krankmeldungen die beiden Feuerwachen 1 und 2 geschlossen. Den Brandschutz der Stadt verantwortet jetzt die Freiwillige Feuerwehr.
Damit nicht genug: Die Berufsfeuerwehrleute hatten eigentlich für heute (12. April) einen Protestmarsch durch Saarbrücken angekündigt. Vor wenigen Stunden wurde jedoch bekannt, dass dieser „aus Angst vor dienstrechtlichen Konsequenzen“ doch nicht stattfinden soll, so „SZ“.
Währenddessen bleibt abzuwarten, wie Schun auf den Widerstand der Berufsfeuerwehr reagiert. Ebenso ist noch unklar, wie lange die Freiwillige Feuerwehr das Mehraufkommen aufgrund der Vertretung bewältigen kann.
Schun geriet im Vorfeld mehrfach in Kritik; musste dann seinen Arbeitsplatz als Chef der Saarbrücker Berufsfeuerwehr niederlegen. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, die Rathauschefin betrogen zu haben, als er „ein ausrangiertes Feuerwehrauto seinem Aero-Club in Pirmasens überlassen hatte“, berichtet die SZ. Dieser Vorwurf habe sich nicht bestätigt. Und auch die Anschuldigung, Schun habe bei einer Brandkatastrophe in Saarbrücken Fehlverhalten gezeigt, wies das Gericht ab.
Verwendete Quellen:
• Saarbrücker Zeitung