Fluglärm über „Tra Lauter“: SPD und Bürgerinitiative fordern Reduzierung

Im Saarland und auch in Rheinland-Pfalz häufen sich die Beschwerden über Fluglärm, der im Gebiet Tra Lauter durch Militärübungen entsteht. Laut Innenministerium sind diese allerdings zulässig.
Kampfjets vom US-Militärstandort Spangdahlem sorgen im Saarland für Fluglärm. Mircea Rosca/dpa-Bildfunk
Kampfjets vom US-Militärstandort Spangdahlem sorgen im Saarland für Fluglärm. Mircea Rosca/dpa-Bildfunk
Kampfjets vom US-Militärstandort Spangdahlem sorgen im Saarland für Fluglärm. Mircea Rosca/dpa-Bildfunk
Kampfjets vom US-Militärstandort Spangdahlem sorgen im Saarland für Fluglärm. Mircea Rosca/dpa-Bildfunk

Aktuell ist es so, dass die Flüge immer mehr werden“, so der Trierer Landtagsabgeordnete Sven Teuber (SPD) in einem Schreiben an das Bundesverteidigungsministerium. Darin fordert der Abgeordnete das Parlament- und Kabinettreferat auf, sich für eine Reduzierung des Fluglärms über der „Tra Lauter“ einzusetzen.

Laut der Bürgerinitiative gegen Fluglärm, Bodenlärm und Umweltverschmutzung in Kaiserslautern sind seit Anfang 2020 mehr als 15.000 Beschwerden über militärischen Fluglärm zwischen Pfalz, Mosel und Saar eingegangen. Das berichtet die Deutsche Presseagentur.

Überschallflüge im Luftraum „Tra Lauter“

So sorgten etwa Überschallflüge Anfang Mai für „laute Knallgeräusche“ in weiten Teilen der Pfalz. Die Landtagsfraktion der SPD wollte daher in einer Anfrage an das Innenministerium wissen, ob diese Flüge im Luftraum „Tra Lauter“ überhaupt erlaubt seien und welche Schritte unternommen werden, um die Beeinträchtigung zu reduzieren.

Das Innenministerium erklärte in der Antwort, dass Überschallflüge grundsätzlich zulässig seien. Die „AG Fluglärm“ arbeite aber daran, die „Betroffenheit möglichst zu reduzieren“. Die letzte Sitzung der AG, des Bundesverteidigungsministeriums und des saarländischen Innenministeriums sei jedoch wegen der Corona-Krise auf den Herbst verschoben worden.

Bürgerinitiative misst Flugbewegungen

Um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen, erfasst die Bürgerinitiative täglich die militärischen Übungsflüge mit eigenen Messstellen. Aus den Tagesberichten geht hervor, dass etwa am vergangenen Donnerstag (25.06.2020) in Rheinland-Pfalz und dem Saarland 4 Stunden und 27 Minuten an Kampfjetflügen registriert wurden. Etwa 135.400 Liter Treibstoff wurden dabei verbraucht.

An manchen Tagen haben wir bis zu 500 Flugbewegungen allein durch die US-Airbase Ramstein“, sagt BI-Vorstandsmitglied Doris Emrich. „Da ist an ein normales Leben nicht mehr zu denken, dieser Lärm macht krank.“ Laut dem Abgeordneten Teuber sei es in Trier Filsch etwa an einigen Tagen zu über 350 Überflügen gekommen. Dies bedeute ein „Dauerdröhnen“ von mehr als drei Stunden täglich. Für Familien mit Kindern sei dies nicht zumutbar.

Sommermonate stark frequentiert

In den vergangenen beiden Jahren seien die Monate Juni und Juli „stark frequentiert gewesen. Das gehe aus Informationen des Verteidigungsministeriums hervor. Teuber vermutet, dass aufgrund der Wetterverhältnisse und der längeren Helligkeit häufiger Übungsflüge stattfinden.

Werden Truppen aus Spangdahlem abgezogen?

Eine Hauptlärmquelle sei laut der Bürgerinitiative der US-Luftwaffenstützpunkt Spangdahlem mit F-16-Kampfaktflugzeugen. Allerdings hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, Teile der US-Truppen aus Deutschland abzuziehen. Die Initiative hofft, dass dadurch auch die Militärpräsenz in Spangdahlem reduziert wird. „Das wäre für uns ein Segen“, so Doris Emrich.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presseagentur