Frauen Union Saar fordert Sexkauf-Verbot

Die Frauen Union Saar fordert ein Verbot des Sexkaufs in Deutschland. Es müsse endlich Schluss damit sein, dass Deutschland als das Bordell Europas gilt und Frauen wie Ware behandelt werden, erklärte Anja Wagner-Scheid, die saarländische Landesvorsitzende der Frauen Union.
Die Frauen Union Saar fordert ein Sexkaufverbot in Deutschland. Bordelle sollen auch nach der Corona-Krise geschlossen bleiben. Symbolfoto: Oliver Berg/dpa
Die Frauen Union Saar fordert ein Sexkaufverbot in Deutschland. Bordelle sollen auch nach der Corona-Krise geschlossen bleiben. Symbolfoto: Oliver Berg/dpa
Die Frauen Union Saar fordert ein Sexkaufverbot in Deutschland. Bordelle sollen auch nach der Corona-Krise geschlossen bleiben. Symbolfoto: Oliver Berg/dpa
Die Frauen Union Saar fordert ein Sexkaufverbot in Deutschland. Bordelle sollen auch nach der Corona-Krise geschlossen bleiben. Symbolfoto: Oliver Berg/dpa

Frauen Union fordert Sexkaufverbot

Die Frauen Union Saar fordert eine Weiterentwicklung des Prostituiertenschutzgesetzes, die unter anderem ein Sexkaufverbot vorsieht. „Die Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus bieten jetzt die Chance, im Bereich der Prostitution umzusteuern“, erklärte Anja Wagner-Scheid in ihrer Funktion als Landesvorsitzende der Frauen Union Saar. Man müsse für Regelungen sorgen, die das Geschäftsmodell für Menschenhändler dauerhaft unrentabel machen.

Gefordert wird ein Gesetzesentwurf, der vor allem folgende Punkte erfassen soll:
Sexkauf von Freiern ist unter Strafe zu stellen.
– Der Zwang zur Prostitution ist stärker zu bestrafen.
Prostituierte bleiben straffrei.
– Die gesetzlichen Änderungen sind durch Ausstiegsprogramme und berufliche Perspektiven für ausstiegswillige Prostituierte zu flankieren.
– Die Aufklärung an Schulen über Prostitution und Menschenhandel ist zu verstärken.
Bordelle und ähnliche Einrichtungen bleiben auch nach der Corona-Krise weiterhin geschlossen.

Schweden als Vorbild

Der Gesetzesentwurf soll sich an das sogenannte „Nordische Modell“ anlehnen, das sich an dem Weg Schwedens orientiert. Dort ist der Sexkauf bereits seit 1999 verboten. Dadurch seien nach Aussagen des schwedischen Sonderbotschafters für die Bekämpfung des Menschenhandels Per-Anders Sunesson Prostitution und Menschenhandel deutlich zurückgegangen. Zudem seien Frauen, die in der Prostitution arbeiten nicht mehr schutzlos, da sie im Falle gewalttätiger Freier oder Zuhälter die Polizei rufen können, ohne dabei selbst Sanktionen befürchten zu müssen.

„Deutschland darf nicht das Bordell Europas bleiben“

Anja Wagner-Scheid erklärt hierzu: „Weitere europäische Länder wie Norwegen, Island, Irland, Nordirland und Frankreich sind diesem Beispiel Schwedens gefolgt. Das Europäische Parlament hat seinen Mitgliedsstaaten 2014 empfohlen, ein Sexkaufverbot einzuführen. Auch in Deutschland sollten wir das jetzige Prostituiertenschutzgesetz in Richtung des nordischen Modells entwickeln. Es muss Schluss damit sein, dass Deutschland als Bordell Europas und Frauen wie Ware behandelt werden„.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Frauen Union Saar vom 22.06.2020