Frauenhäuser im Saarland ausgelastet: Linksfraktion fordert mehr Notwohnungen

Die Linksfraktion im saarländischen Landtag fordert mehr Plätze für Frauen, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind. Im ersten Drittel dieses Jahres musste 26 Schutzsuchende in den Frauenhäusern abgewiesen werden, da diese voll belegt waren.
Die Frauenhäuser im Saarland sind an der Kapazitätsgrenze. Die Linksfraktion fordert Kontingentwohnungen. Symbolfoto: Maja Hitij/dpa-Bildfunk
Die Frauenhäuser im Saarland sind an der Kapazitätsgrenze. Die Linksfraktion fordert Kontingentwohnungen. Symbolfoto: Maja Hitij/dpa-Bildfunk
Die Frauenhäuser im Saarland sind an der Kapazitätsgrenze. Die Linksfraktion fordert Kontingentwohnungen. Symbolfoto: Maja Hitij/dpa-Bildfunk
Die Frauenhäuser im Saarland sind an der Kapazitätsgrenze. Die Linksfraktion fordert Kontingentwohnungen. Symbolfoto: Maja Hitij/dpa-Bildfunk

„Wir benötigen dringend eine Aufstockung der Plätze in den saarländischen Frauenhäusern oder die Schaffung von Frauenschutzwohnungen, damit flächendeckend genügend Plätze vorgehalten werden können“, so Barbara Spaniol, die Sprecherin der Linksfraktion. 

Frauen und Kinder wegen Vollbelegung nicht aufgenommen

Bereits im Jahr 2018 konnten 68 Frauen wegen Vollbelegung nicht in den drei Einrichtungen im Saarland aufgenommen werden. Unklar ist, wie viele Kinder gemeinsam mit ihren Müttern Schutz suchten. Die Betroffenen werden bei der Suche nach einer alternativen Unterbringung unterstützt, allerdings ist nicht klar, mit welchem Ergebnis. Das geht aus einer Anfrage der Linksfraktion an den Landtag hervor.

Zu wenig Plätze in Frauenhäusern im Saarland

Die Frauenhäuser seien an der Grenze ihrer Kapazitäten. Nach der sogenannten Istanbul-Konvention solle ein Frauenhausplatz pro 7.500 Einwohnern zur Verfügung stehen. Im Saarland wären das 132 Plätze. Allerdings gibt es nur 71. 

Notwohnungen schwer zu finden

Aus unterschiedlichen, individuellen Gründen werden die Opfer von häuslicher Gewalt oftmals Notwohnungen zugewiesen, statt in den Einrichtungen selbst unterzukommen. Allerdings werde es wegen des Wohnraumengpasses immer schwieriger solche Unterkünfte kurzfristig zu finden. 

Kontingentwohnungen in Saarbrücken beantragt

Die Stadtratsfraktion der Linken in Saarbrücken beantragt daher die Bereitstellung von Kontingentwohnungen für betroffene Frauen durch die Landeshauptstadt. Diese solle in Absprache mit den Frauenhäusern erfolgen, damit im Notfall schnell und möglichst unbürokratisch eine geeignete Bleibe für schutzbedürftige Frauen und ihre Kinder zur Verfügung steht. 

Ein entsprechender Antrag wurde im Dezember 2019 von der Jamaika-Koalition im Saarbrücker Stadtrat abgelehnt. Mitunter da die Ermittlungsverfahren wegen häuslicher Gewalt in diesem Jahr angestiegen sind, fordert die Linke nun zu handeln. 

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung der Linksfraktion im saarländischen Landtag
– Pressemitteilung der Linksfraktion im Stadtrat Saarbrücken