Gebürtiger Saarbrücker in Mannheim erschossen: Polizei nennt neue Details zum Einsatz
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Mann in Hörsaal angeschossen, nicht in Bibliothek
Nach dem tödlichen Polizeieinsatz in der Universität Mannheim haben die Ermittler den Tathergang präzisiert. Demnach wurde der 31-jährige, bewaffnete Mann am Dienstag von der Polizei in einem Hörsaal der Universität angeschossen, wie Landeskriminalamt (LKA) und Staatsanwaltschaft Mannheim am Donnerstag (26. April 2024) mitteilten. Bisher hatte es geheißen, der mit einer Machete bewaffnete Mann sei im Bereich einer Bibliothek aufgefallen, habe eintreffende Polizeibeamte bedroht und sei angeschossen und tödlich verletzt worden.
Mindestens 25 Zeugen
Einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft zufolge waren in dem Hörsaal mindestens 25 Zeugen. Die genaue Zahl sei noch unklar, weil einige Menschen vor der Feststellung ihrer Personalien den Ort verlassen hätten. Man gehe davon aus, dass sich bis zu 50 Menschen in dem Saal aufgehalten haben könnten, sagte die Sprecherin.
Ob in dem Hörsaal eine Vorlesung stattfand, konnte die Sprecherin zunächst nicht sagen. Was diese Zeugen genau gesehen und mitbekommen hätten, sei nun Gegenstand der Ermittlungen. Es gebe derzeit keine Hinweise, dass sich die Menschen während des Einsatzes in Gefahr befunden hätten.
Polizei nennt neue Details
Nach aktuellem Ermittlungsstand sei der gebürtige Saarbrücker in dem Unigebäude aufgefallen, weil er dort Aufkleber auf Einrichtungsgegenstände geklebt habe, teilten die Ermittler mit. Als er auch Aufkleber in dem Hörsaal habe verteilen wollen, sei er von einem Mann angesprochen worden. Diesem soll er eine Ohrfeige verpasst haben. Weitere Körperverletzungen seien derzeit nicht auszuschließen, da noch nicht alle Zeugenvernehmungen abgeschlossen seien, hieß es weiter. Schon zwei Wochen zuvor soll er eine Mitarbeiterin der Universitätsbibliothek geohrfeigt haben. Die Frau habe daraufhin Anzeige erstattet, zudem sei ein Hausverbot erteilt worden.
Polizei schießt auf gebürtigen Saarbrücker
Als die Polizei eingetroffen sei, habe sich der 31-Jährige in dem Hörsaal im ersten Obergeschoss der Uni aufgehalten und eine rund 40 Zentimeter lange Machete in der Hand gehalten. „Versuche, verbal auf den Mann einzuwirken und ihn dazu zu bewegen, die Machete aus der Hand zu legen, schlugen fehl. Daraufhin kam es zu einer Schussabgabe, um den Mann zu stoppen“, teilten LKA und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Nach früheren Angaben wurde der Mann dabei schwer verletzt und starb kurz darauf im Krankenhaus.
Leiche wird obduziert
Um die genaue Todesursache zu klären, sei eine Obduktion angeordnet worden. Diese solle zeitnah stattfinden, vermutlich in den nächsten Tagen, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Dann rechne man auch mit einem vorläufigen Obduktionsergebnis.
Polizei darf nur als äußerstes Mittel schießen
Dienstwaffen dürfen nur als „Ultima Ratio“, also als äußerstes Mittel, genutzt werden. Ob sogenannter unmittelbarer Zwang angewendet wird, entscheidet die jeweilige Polizeibeamtin oder der jeweilige Polizeibeamte grundsätzlich einzelfallbezogen und unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit, wie das Innenministerium bereits nach früheren Fällen mitgeteilt hatte.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur