„Gehaltsatlas der Bundesrepublik Deutschland“: Wie viel verdienen Saarländer im Vergleich?

Das Saarland hat bundesweit mit zahlreichen Vorurteilen zu kämpfen. Auch die Themen Arbeit und Gehalt bleiben davon nicht verschont.
Symbolfoto: Pixabay (CC0-Lizenz)
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Provinziell gehe es hier zu, erreichbar sei die Region ohnehin kaum – und attraktive Arbeitsplätze gebe es eher woanders. Kurzum: Nix los. Doch jetzt kommt das „aber“. Das Unternehmen Gehalt.de hat gestern eine Studie zum Lohnniveau in Deutschland herausgebracht. Und diese Untersuchung lässt das Saarland im bundesweiten Vergleich in einem positiven Licht erscheinen.

Die Ergebnisse dürften vor allem auch Fachkräften mit ihren Familien zu denken geben, die für sich eine Lebensperspektive in einem attraktiven Bundesland suchen. Was neben der Begeisterung für einen Job natürlich auch von der Bezahlung abhängig ist.

Der „Gehaltsatlas“
Hierzu hat das Unternehmen Gehalt.de bemerkenswerte Fakten gesammelt, die im „Gehaltsatlas für die Bundesrepublik Deutschland“ zusammengefasst sind. Als Grundlage wurden 750 948 Gehaltsangaben zusammengetragen, erklärt Geschäftsführer Philipp Bierbach.

40 Prozent der Daten stammen von weiblichen und 60 Prozent der Daten von männlichen Beschäftigten, die sich freiwillig beteiligt haben. Die Mehrheit der Befragten machten mit 93 Prozent Fachkräfte ohne Personalverantwortung aus.

Das Saarland im Vergleich
Die für das Saarland wichtigste Erkenntnis der Studie besteht darin, dass das Land beim Lohnniveau im Vergleich aller Bundesländer auf Platz acht liegt. Das ist alleine schon deshalb bemerkenswert, weil selbst Konkurrenten wie Niedersachsen schlechter abschneiden. Also jenes Bundesland mit der Zentrale des weltweit tätigen und mitbestimmten Volkswagen-Konzerns.

Vor dem Saarland platzierten sich Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bremen. Das überrascht nicht, da gerade im Großraum Rhein-Main, Stuttgart und München große Firmenzentralen angesiedelt sind, die zahlreiche Top-Positionen zu besetzen haben. Solche Gehälter werden in der Regel frei ausgehandelt, was die Bezahlung meist deutlich nach oben treibt.

Das Saarland hat hier zwar einen eindeutigen Nachteil durch das Fehlen solcher Zentralen, kann jedoch im bundesweiten Vergleich mit anderen Standortvorteilen punkten, etwa niedrigeren Lebenshaltungskosten, günstigen Mieten und einer attraktiven Hochschullandschaft.

Das wiederum wirkt sich auch im Vergleich der Verdienstmöglichkeiten für Berufsanfänger aus. Hier erreicht das Saarland ebenfalls Platz acht. Demnach starten Akademiker nach ihrem Studienabschluss an der Saar mit einem Einstiegsgehalt von 43 859 Euro, Absolventen einer Lehre mit 28 528 Euro. Zum Vergleich: Hessen als Spitzenreiter bietet Akademikern ein Anfangsgehalt von 51 517 Euro, während Absolventen einer Lehre mit 33 509 Euro ihre Karriere starten können.

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Mit Verwendung von SZ-Material (Thomas Sponticcia).