Grillen-Pulver als neues Lebensmittel zugelassen – Verbraucherzentrale Saar gibt „Entwarnung“

Dass Pulver aus der Hausgrille als Lebensmittelzutat zugelassen worden ist, sorgt derzeit auch in den sozialen Medien für Aufregung. Jetzt hat sich die Verbraucherzentrale Saar zu Wort gemeldet. Das ganze Statement:
Links zu sehen: Mehl aus getrockneten Hausgrillen. Fotos: dpa/Visarut Sankham
Links zu sehen: Mehl aus getrockneten Hausgrillen. Fotos: dpa/Visarut Sankham

Grillen als neues Lebensmittel zugelassen

Grillen als neuartiges Lebensmittel hat die Europäische Kommission im Mai 2022 zugelassen. Zuvor hatte es eine gründliche Sicherheitsprüfung gegeben. Nach Angaben der Verbraucherzentrale Saar vom heutigen Freitag (27. Januar 2023) sorgt das Thema „Hausgrille als Lebensmittelzutat“ aktuell für Aufregung, auch in den sozialen Medien. Der Hintergrund: Pulver aus der Hausgrille ist seit Dienstag als neues Lebensmittel in der EU zugelassen.

Verbraucherzentrale Saar gibt „Entwarnung“

Laut Mitteilung wenden sich derzeit viele Verbraucher:innen an die Zentrale. Sie befürchten, dass Insektenmehl jetzt ohne Kennzeichnung in Fertiggerichten und Brötchen auftauchen könnte. Dazu sagt Theresia Weimar-Ehl von der Verbraucherzentrale Saarland: „Hier können wir Entwarnung geben“. Wenn Insektenbestandteile oder Insekten enthalten sind, „muss das gekennzeichnet sein“, schildert Weimar-Ehl. Demnach könnten Verbraucher:innen selbst entscheiden, ob sie Insekten essen wollen – oder eben nicht.

Nach Angaben der Verbraucherzentrale Saar muss das jeweilige Insekt mit lateinischem und deutschem Namen auf der Verpackung aufgeführt werden. „Wie alle anderen Zutaten sind auch Insekten kennzeichnungspflichtig“. Auch ein Allergenhinweis sei vorgeschrieben. „Das ist wichtig für Menschen, die auf Hausstaubmilben, Krebs- und Weichtiere allergisch reagieren“, so Theresia Weimar-Ehl.

Derzeit noch „Nischenprodukt“

Wie die saarländische Verbraucherzentrale ebenso mitteilte, handelt es sich bei Insekten in Lebensmitteln derzeit noch um ein „Nischenprodukt“. Insekten sind „teure Rohstoffe“, hieß es. Aktuell gebe es demnach kaum Lebensmittel mit Insekten zu kaufen. „Dass Brötchen mit Insektenmehl ‚gestreckt‘ werden, ist unwahrscheinlich, weil herkömmliches Mehl wesentlich günstiger ist“, schätzt Weimar-Ehl.

Allerdings seien Insekten als mögliche Alternative zu Fleisch und Fisch ein „Zukunftsthema“ – aufgrund des hohen Eiweißgehaltes. Bereits vor zwei Jahren wurde der gelbe Mehlwurm als Lebensmittel zugelassen, gefolgt von der Wanderheuschrecke, dem Buffalowurm und dem Getreideschimmelkäfer, so die Verbraucherzentrale Saar.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Verbraucherzentrale Saar, 27.01.2023