Halbjahresbilanz 2020: Saar-Industrie um ein Viertel eingebrochen

Die Konjunkturschwäche, die bereits im vergangenen Jahr im Saarland aufkam, prägte auch die Wirtschaftslage zu Beginn des Jahres. Nun zeichnen sich auch die negativen Auswirkungen der Corona-Krise ab.
Unter anderem die Automobilindustrie im Saarland hatte in diesem Jahr Einbußen zu verbuchen. Symbolfoto: Liu Kun/dpa-Bildfunk
Unter anderem die Automobilindustrie im Saarland hatte in diesem Jahr Einbußen zu verbuchen. Symbolfoto: Liu Kun/dpa-Bildfunk
Unter anderem die Automobilindustrie im Saarland hatte in diesem Jahr Einbußen zu verbuchen. Symbolfoto: Liu Kun/dpa-Bildfunk
Unter anderem die Automobilindustrie im Saarland hatte in diesem Jahr Einbußen zu verbuchen. Symbolfoto: Liu Kun/dpa-Bildfunk

Wie das Statistische Amt des Saarlandes mitteilte, gingen die Umsätze in der saarländischen Industrie im zweiten Quartal von 2020 im Vergleich zum Vorquartal um 29,1 Prozent zurück. Gegenüber dem Vorjahresquartal sei sogar ein Minus von 36,6 Prozent zu verzeichnen. Zwar besserten sich die Werte im Juni gegenüber dem Mai um 21,6 Prozent, jedoch blieb der Monat im Vergleich zum Juni 2019 um 21,5 Prozent zurück.

Schlechtestes Halbjahresergebnis seit 2009

Der Halbjahresumsatz im verarbeitenden Gewerbe lag mit 10,4 Milliarden Euro 21,6 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis. Sowohl das Auslands- als auch das Inlandsgeschäft büßten 5,2 Milliarden Euro ein – jeweils etwa ein Viertel der Absätze von 2019. Seit mehr als zehn Jahren fiel das Halbjahresergebnis nicht mehr so schlecht aus. Nur im Finanzkrisenjahr 2009 fielen die Umsätze sogar um 30,3 Prozent zurück.

Metallbetriebe, Maschinenbau und Autoindustrie

Die großen Branchen der Saarindustrie hatten Einbußen von über 30 Prozent zu verschmerzen. Der Umsatz in der Metallerzeugung und Metallbearbeitung ging um 31,3 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zurück. Auch im Maschinenbau wurde ein Minus von 1,8 Milliarden Euro (34,6 Prozent) verzeichnet.

Zudem leidet die Automobilindustrie unter der Corona-Krise. Neben dem Transformationsprozess der gesamten Branche führte die Nachfrageschwäche zu einem Rückgang um 30,3 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Hersteller von Metallerzeugnissen verbuchten einen Rückgang von 14,3 Prozent, die Produzenten von Gummi- und Kunststoffwaren erlitten Einbußen um 17,7 Prozent.

Produzenten von Nahrungsmitteln verzeichnen Plus

Eine Umsatzsteigerung hatten allerdings die Fabrikanten von Nahrungs- und Futtermitteln zu verzeichnen. Im ersten Halbjahr lag das Plus mit 725 Millionen Euro bei 11,2 Prozent.

Arbeitsvolumen durch Kurzarbeit stark gesunken

Von Januar bis Juni sanken die geleisteten Arbeitsstunden – insbesondere durch Kurzarbeit – um 19,3 Prozent auf 48,4 Millionen. Im verarbeitenden Gewerbe beschäftigten 233 Betriebe mit mehr als 49 Mitarbeitern rund 75.6000 Personen – 6.000 weniger als vor einem Jahr. Das entspricht einem Rückgang von 7,3 Prozent.

Schwache Auftragslage im verarbeitendem Gewerbe

Auch die Auftragslage im verarbeitenden Gewerbe ist schwach. Im ersten Halbjahr lagen die Bestellungen 25,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Immerhin wurde im Juni gegenüber dem Vormonat jedoch ein Plus von 2,7 Prozent verzeichnet. Allerdings gingen 22,5 Prozent weniger Aufträge ein als im gleichen Zeitraum 2019.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung des Statistischen Amtes des Saarlandes