Hausärzte klagen über „Bürokratiemonster“ bei Corona-Bürgertests

Nach der Einigung zur Abrechnung von Corona-Bürgertests fürchtet der Deutsche Hausärzteverband Schwierigkeiten für viele Praxen. Die Bürokratie belaste die Ärztinnen und Ärzte nun noch mehr als zuvor.
Auf Hausärzte kommt aufgrund der meist kostenpflichtigen Corona-Tests eine Menge Bürokratie zu. Symbolfoto: Ole Spata/dpa-Bildfunk
Auf Hausärzte kommt aufgrund der meist kostenpflichtigen Corona-Tests eine Menge Bürokratie zu. Symbolfoto: Ole Spata/dpa-Bildfunk

„Die Kassenärztlichen Vereinigungen sind aus dem Schneider, die Ärztinnen und Ärzte vor Ort sind die Gelackmeierten“, so der Vorsitzende Ulrich Weigeldt am Dienstag (5. Juli 2022). Nach wie vor bestünde ein „Bürokratiemonster“. Demnach müssen Praxen eine Barkasse führen und von einigen Patient:innen drei Euro eintreiben. Darüber hinaus sollen sie überprüfen, ob jemand Anspruch auf einen kostenlosen Test hat. Dies belaste die ohnehin stark geforderten Hausarztpraxen noch mehr.

Lauterbach: „Verlassen uns auf die Ehrlichkeit der Bürger“

Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte sich mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) auf die Abrechnung der Tests geeinigt. Diese sind seit dem 1. Juli nicht mehr für alle gratis. Demnach nehmen die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) weiterhin die Abrechnungen der Teststellen entgegen und Auszahlungen vor. Laut KBV müssen sie die neuen Anspruchsvoraussetzungen nicht prüfen. Lauterbach hatte dabei betont, dass Bürger:innen ihren Anspruch auf einen bezuschussten Schnelltest für drei Euro selbst schriftlich bestätigen sollen. „Wir verlassen uns ein Stück weit auf die Ehrlichkeit der Bürger„, so der Minister.

Kostenlose Tests nur noch für Risikogruppen

Nur noch bestimmte Risikogruppen erhalten einen kostenlosen Test. Für alle anderen werden drei Euro fällig – insbesondere vor Konzertbesuchen in Innenräumen, vor größeren Familienfesten oder Besuchen bei älteren Menschen. Auch nach Risikokontakten oder bei einer Warnung in der Corona-App müssen Betroffene die Tests selbst zahlen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur