Heute Warnstreik bei Ikea Saarlouis – Beschäftigte kämpfen für Tarifvertrag

Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten von Ikea in Saarlouis zum Warnstreik aufgerufen. Ziel sei ein Tarifvertrag, der unter anderem für eine Verringerung der Arbeitsbelastung sorgen soll:
Bei Ikea in Saarlouis gibt es heute einen Warnstreik. Symbolfoto: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert
Bei Ikea in Saarlouis gibt es heute einen Warnstreik. Symbolfoto: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Seit Mitternacht hat die Gewerkschaft Verdi die Mitarbeiter:innen von Ikea in Saarlouis zu einem Warnstreik aufgerufen. Darüber informierte Verdi am heutigen Samstagmorgen (1. April 2023). „Der Tarifvertrag soll die Rechte der Beschäftigten bei der digitalen Entwicklung des Unternehmens mitgestalten“, hieß es. Das Ziel sei eine „Verringerung der Arbeitsbelastung und eine bedarfsgerechte Technik, welche Arbeitsplätze sichert, statt sie zu gefährden“.

Die Ikea-Unternehmensleitung habe sich gegen die Verhandlung eines solchen Vertrags mit der Gewerkschaft ausgesprochen. Jetzt folgt der Warnstreik. Sami Al-Samad, der Betriebsratsvorsitzende bei Ikea Saarlouis, erklärt dazu: „Es geht uns nicht darum, Digitalisierung zu verhindern“. Man brauche dabei allerdings Qualifizierung für die Beschäftigten – „und eine Abkehr von der immer weiter zunehmenden Arbeitsverdichtung.“

Gewerkschaftssekretär Thomas Müssig: „Ikea befindet sich in einer digitalen Transformation“. In dieser Veränderungsphase seien die Mitarbeiter:innen „ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche digitale Zukunft“. Deshalb müsse man sie mitnehmen – dafür brauche es einen „Tarifvertrag, der Gesundheit schützt und Mindeststandards bei der Einführung und Umsetzung von digitalen Arbeitsprozessen regelt.“

Zum heutigen Samstag endet laut Verdi zeitgleich die Friedenspflicht zwischen dem Handelsverband Saarland und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft für den Lohn- und Gehaltstarifvertrag im saarländischen Einzel- und Versandhandel. „Hier hat die ver.di Tarifkommission eine Erhöhung der Entgelte um 2,50 Euro pro Stunde, bei einer 12-monatigen Laufzeit gefordert“, hieß es. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro je Ausbildungsjahr steigen und der Arbeitgeberverband solle mit Verdi die Allgemeinverbindlichkeitserklärung wieder beantragen.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Gewerkschaft Verdi, 01.04.2023