„Ich habe mit dem Mauerfall nichts zu tun“

Als Sänger und Schauspieler hat David Hasselhoff (65) in den 1980er und 1990er Jahren eine ganze Generation von Kindern und Jugendlichen begeistert. Jeder konnte seinen Hit „Looking for Freedom“ mitsingen und auch die Serie „Knight Rider“ war Kult. Jetzt geht Hasselhoff mit seinen Top-Hits von damals wieder auf Tour – am 26. April macht er in Saarbrücken Station. Ein Interview.
David Hasselhoff sang an Silvester 1989 auf der Berliner Mauer. Foto: Jörg Carstensen/dpa-Bildfunk.
David Hasselhoff sang an Silvester 1989 auf der Berliner Mauer. Foto: Jörg Carstensen/dpa-Bildfunk.
David Hasselhoff sang an Silvester 1989 auf der Berliner Mauer. Foto: Jörg Carstensen/dpa-Bildfunk.
David Hasselhoff sang an Silvester 1989 auf der Berliner Mauer. Foto: Jörg Carstensen/dpa-Bildfunk.

In den 80er und 90er Jahren haben meine damaligen Mitschüler und ich Sie bewundert – für den „Knight Rider“ und für „Looking for Freedom“, „Crazy for you“ oder „Limbo Dance“. Haben Sie eine Erklärung dafür, dass Sie in Deutschland populärer waren als in den USA?
Das stimmt so nicht. Zu sagen, dass ich in Deutschland beliebter bin als in den USA, ist eine witzige Aussage. Sie sollten einen Tag mit mir in Amerika verbringen, dann werden Sie feststellen, dass die Popularität genauso groß ist. Ich hatte in den USA keine große Musik-Karriere wie in Deutschland.

Der Grund für meine Verbundenheit zu Deutschland ist, dass meine Tour 1987 in Österreich begann. 1989 kam ich nach Deutschland mit einer Single namens „Loo­king for Freedom“. Durch Zufall kam ein Anruf vom ZDF. Sie sagten: Wir hätten gerne, dass Sie bei der Silvester-Show singen.

Auf der Berliner Mauer.
Ich sagte: Okay, aber nur, wenn ich auf der Berliner Mauer singen kann. Ich dachte, sie würden Nein sagen. Aber sie sagten Ja! Bevor die Mauer fiel, sangen viele Menschen hinter der Mauer mein Lied. „Looking for Freedom“, nur die erste Strophe, weil sie kein fließendes Englisch sprachen. Aber sie kannten mich als den Mann, der von der Freiheit sang. Für sie war das ein Lied der Hoffnung.

Nach dem Fall der Mauer am 9. November 1989 bin ich vor einer Million Menschen live in der Silvester-Show aufgetreten. Das zeigt meine Verbundenheit zu Berlin und zu Deutschland.

In Deutschland gibt es noch heute das Gerücht, dass Sie den Fall der Mauer als Ihr eigenes Verdienst ansehen. Das ist Quatsch, oder?
Bei allem Respekt: Das war eine Falschinformation der Presse. Ich habe das nie, nie, nie, nie, nie, nie, nie, nie, nie, nie gesagt. Niemals. Ich habe in ungefähr 400 Interviews gesagt, dass ich nichts damit zu tun habe, dass die Mauer gefallen ist.

Das tut mir sehr leid. Gut, dass wir das klargestellt haben.
Ich habe nichts damit zu tun! Die Menschen in Ostdeutschland haben „Looking for Freedom“ gesungen. Als ich damals auf Tour ging, haben sie gesagt: Danke für den Mauerfall! Sie hatten Hoffnung und ein Lied der Freiheit, das sie singen konnten. Aber das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass ich angeblich die Mauer zum Einsturz gebracht hätte.

Tickets für David Hasselhoffs Konzert am Donnerstag, dem 26. April, in der Saarlandhalle könnt ihr hier kaufen.

Stimmt es, dass Sie einen neuen „Knight Rider“ planen?
„Knight Rider“ ist weltweit die größte Show aller Zeiten. Jedes Kind kennt sie, in Norwegen, in der Dominikanischen Republik, in Thailand, Hongkong, Japan oder China – die sagen alle: „Knight Rider“, Du bist mein Held!

Ich versuche, es als TV-Serie zurückzubringen. Die Zeit ist reif. Meine Vorstellung ist, es zurückzubringen, wie es damals war: als eine Fortsetzung von „Knight Rider“, nicht einen Neustart. Der neue „Knight Rider“ soll alle in der ganzen Welt ansprechen, die früher als Kinder mehr „Knight Rider“ sehen wollten, und alle Kinder, die jetzt die DVDs und Wiederholungen von früher schauen.

Wann wird es so weit sein?
Hoffentlich bevor ich sterbe (lacht). Die Produktion könnte im Juli nächsten Jahres beginnen. Wir sind noch in Verhandlungen.

Das Gespräch führte unser SZ-Kollege Daniel Kirch.