Immer mehr Kinder wählen „Nummer gegen Kummer“

Die "Nummer gegen Kummer" bietet Kindern und Jugendlichen Hilfe bei Problemen im Alltag. Obwohl nach diesem Schuljahr jeder im Saarland die nächste Klassenstufe erreicht, haben Heranwachsende nicht weniger Sorgen.
Die Zahl der Anrufe bei der "Nummer gegen Kummer" ist gestiegen. Foto: Nicolas Armer/dpa-Bildfunk
Die Zahl der Anrufe bei der "Nummer gegen Kummer" ist gestiegen. Foto: Nicolas Armer/dpa-Bildfunk
Die Zahl der Anrufe bei der "Nummer gegen Kummer" ist gestiegen. Foto: Nicolas Armer/dpa-Bildfunk
Die Zahl der Anrufe bei der "Nummer gegen Kummer" ist gestiegen. Foto: Nicolas Armer/dpa-Bildfunk

Die Zahl derjenigen, die die „Nummer gegen Kummer“ gewählt haben, ist in den vergangenen Monaten gestiegen. So suchten im Mai rund 8.400 Heranwachsende am Kinder- und Jugendtelefon und 1.380 in der Online-Beratung Hilfe, teilte der saarländische Landesverband des Deutschen Kinderschutzbundes am Mittwoch (1. Juli 2020) mit.

Zwar wird es nach dem aktuellen Schuljahr kein Sitzenbleiben im Saarland geben. Dennoch sei es ein Trugschluss, dass Kinder und Jugendliche aktuell weniger Sorgen hätten, so der Erste Vorsitzende des Verbandes, Stefan Behr.

Unsicherheiten und Zukunftsängste

Gespräche um das Thema Schule machten rund 14,5 Prozent der besprochenen Themen aus. Außerdem ging es auch um psychosoziale Themen und Gesundheit (35,6 Prozent) sowie Probleme in der Familie (19,3 Prozent). Die jungen Menschen thematisierten häufig Unsicherheiten und Zukunftsängste. „Die Befürchtung, mit dem Lernstoff nicht mitzukommen, existiert genauso wie die Sorge, zukünftig keinen Ausbildungsplatz zu bekommen“, sagte Rainer Schütz, Geschäftsführer des Vereins „Nummer gegen Kummer“.

Überforderung der Eltern hat Folgen für Kinder

Auch Eltern stießen zurzeit häufig an ihre Grenzen. Daher berichteten laut Kinderschutzbund viele Kinder in den Beratungsgesprächen davon, dass sie zu Hause häufig niemanden hätten, der ihnen zuhört und ihre Sorgen versteht. Das zeigen auch die Gespräche am „Elterntelefon“, das „Nummer gegen Kummer“ anbietet. Erziehungsberechtigte fühlten sich häufig überfordert und seien unsicher, ob sie ihre Kinder ausreichend unterstützen. Das „Elterntelefon“ verzeichnete im April bundesweit eine Steigerung der Beratung von 54,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat.

„Nummer gegen Kummer“: 116111

Im Saarland wird die „Nummer gegen Kummer“ vom Saarbrücker Ortsverband des Deutschen Kinderschutzbundes betreut. Sie ist kostenlos unter der 116111 erreichbar. Auch per E-Mail und Chat kann man sich an die ausgebildeten Pädagogen wenden. Mehr Information dazu hier. Das „Elterntelefon“ hat die Nummer (0800)1110550.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Kinderschutzbundes Saarland, 30.06.2020
– Website der „Nummer gegen Kummer“