Insolvenz der SHG-Klinik Merzig: Verdi stellt eindeutige Forderungen

Nach dem Bekanntwerden der Insolvenz des SHG-Klinikums Merzig fordert die Gewerkschaft Verdi einen Sanierungsplan, der die Arbeitsplätze aller Klinikangestellten schützt. Die Sanierung dürfe laut Verdi nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden.
Nach der Bekanntgabe der Insolvenz des SHG-Klinikums in Merzig fordert die Gewerkschaft Verdi den Erhalt aller Arbeitsplätze. Symbolfoto: Fabian Strauch/dpa
Nach der Bekanntgabe der Insolvenz des SHG-Klinikums in Merzig fordert die Gewerkschaft Verdi den Erhalt aller Arbeitsplätze. Symbolfoto: Fabian Strauch/dpa

Am vergangenen Dienstag (25. Juli 2023) gab die Leitung des SHG-Klinikums Merzig bekannt, dass man ein Schutzschirmverfahren beim zuständigen Insolvenzgericht Sulzbach beantragt habe. Ziel des Verfahrens sei es, die Klinik bei laufendem Betrieb umfassend wirtschaftlich zu sanieren. Dafür möchte man einen Sanierungsplan aufstellen, um das Krankenhaus zukunftsfähig zu gestalten.

Verdi nach Insolvenz der SHG-Klinik Merzig: „Sanierung darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden“

An den Zukunftsplan stellt die Gewerkschaft Verdi vor allem eine Forderung: Den Erhalt aller Arbeitsplätze. Da nach der Bekanntgabe der Insolvenz des SHG-Klinikums Merzig die Unruhe innerhalb der Belegschaft gestiegen sei, sei man mit der Verdi-Betriebsratsgruppe bereits am gestrigen Mittwoch (26. Juli 2023) zu gemeinsamen Beratungen zusammengekommen, wie die Gewerkschaft gegenüber SOL.DE mitteilte.

Bei dem Treffen sei man sich einig gewesen, dass die Merziger SHG-Klinik unerlässlich sei, um den medizinischen Versorgungsauftrag in der Region zu erfüllen. Deshalb fordere man von Gewerkschaftsseite aus, dass die Verantwortlichen alles daran setzen müssen, um die Versorgung der Bevölkerung weiterhin zu sichern und gleichzeitig die Arbeitsplätze in der Klinik zu erhalten.

Verdi fordert Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen

„Die Sanierung im Rahmen des angekündigten Schutzschirmverfahrens des Klinikums darf auf keinen Fall auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. Die Beschäftigten fordern jetzt vor allem einen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen“, sagte Stefanie Schwack, die zuständige Verdi-Gewerkschaftssekretärin in diesem Zusammenhang.

Verdi: Regierung nimmt Liquiditätsprobleme der Krankenhäuser billigend in Kauf

Die Insolvenz des SHG-Klinikums Merzig sei laut Verdi nur ein „weiteres Resultat der grundsätzlichen politischen Fehlsteuerung im stationären Gesundheitswesen“, wie es in einer aktuellen Mitteilung der Gewerkschaft heißt. „Bekanntermaßen sind bundesweit zahlreiche weitere Kliniken auf dem Weg in Liquiditätsprobleme, das nimmt die Politik derzeit billigend in Kauf. Die bisherigen Pläne der Bundesregierung zur Reform der Krankenhausfinanzierung würden den finanziellen Druck auf die Krankenhäuser noch weiter erhöhen und eine kalte Strukturbereinigung nach sich ziehen“, so Schwack weiter.

Deshalb bedürfe es laut Verdi – wie auch bereits von der Deutschen Krankenhausgesellschaft vorgetragen – eine sofortige finanzielle Stabilisierung der Krankenhäuser, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung und Arbeitsplätze zu sichern.

Verwendete Quellen:
– Angaben der Gewerkschaft Verdi