„Insolvenz ist keine Schließung“: Das sagt die Saar-Regierung zur Lage der SHG-Klinik in Merzig

Die SHG-Klinik in Merzig hat am heutigen Dienstag (25. Juli 2023) aufgrund finanzieller Schwierigkeiten ein Schutzschirmverfahren vor dem Insolvenzgericht in Sulzbach beantragt. Das sagt die saarländische Landesregierung zu dem Schritt:
Gesundheitsminister Magnus Jung hat sich zur beantragten Insolvenz der SHG-Klinik geäußert. Archivfoto: BeckerBredel
Gesundheitsminister Magnus Jung hat sich zur beantragten Insolvenz der SHG-Klinik geäußert. Archivfoto: BeckerBredel

SHG-Klinik in Merzig beantragt Schutzschirmverfahren

Die SHG-Klinik Merzig hat am heutigen Dienstag (25. Juli 2023) ein sogenanntes Schutzschirmverfahren vor dem zuständigen Insolvenzgericht Sulzbach beantragt. Mit diesem Schritt soll das Krankenhaus bei laufendem Betrieb saniert und wirtschaftlich gesund aufgestellt werden.

Das sagt die Saar-Regierung zu der Insolvenz der SHG-Klinik Merzig

Bereits kurze Zeit nach Bekanntwerden des Insolvenzantrags der SHG-Klinik hat sich das saarländische Gesundheitsministerium zu der Situation geäußert. In der Stellungnahme heißt es: „Das Klinikum in Merzig steckt schon seit Jahren immer wieder in Schwierigkeiten. Bereits in der Vergangenheit hatten das Land und auch der Landkreis geholfen. Die Situation hatte sich zuletzt wegen steigender Kosten, fehlendem Personal und sinkenden Erlösen aufgrund niedriger Auslastung verschärft. Dem Management ist es nicht gelungen, die bestehende Schieflage auszugleichen. Nach wie vor ist das Land bereit, umfassende Investitionsförderung bereitzustellen und aus Bundesmitteln für die Geburtshilfe die Liquidität des Hauses in Merzig zu stützen“.

Saar-Gesundheitsminister Jung: „Eine Insolvenz ist keine Schließung“

Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) betonte die Notwendigkeit des Fortbestehens der Merziger Klinik für die medizinische Versorgung der dortigen Bevölkerung und betonte den Weiterbetrieb des Klinikums. „Eine Insolvenz ist keine Schließung. Das Krankenhaus in Merzig ist bedarfsnotwendig für die Versorgung der Bevölkerung im Landkreis Merzig-Wadern. Die Sorgen und Ängste der Beschäftigten und der Bürgerinnen und Bürgern nehme ich sehr ernst. Jetzt geht es darum, den Blick nach vorne zu richten: Der Betrieb wird weitergehen“, so Jung.

Gesundheitsministerium: „Land wird seiner Verantwortung gerecht werden“

Das Gesundheitsministerium betonte in diesem Zusammenhang, dass man sich als Land nicht aus seiner Verantwortung stehlen werde. So schreibt das Ministerium wörtlich: „Die Sanierung muss sowohl den medizinischen Bedarfen gerecht werden als auch die Interessen der Beschäftigten im Blick halten. Die SHG Merzig und ihre Muttergesellschaft tragen dafür eine große Verantwortung. Das Land wird seiner Verantwortung ebenfalls gerecht werden. Die Bereitstellung von zusätzlich 50 Millionen Euro zur Investitionsförderung im Doppelhaushalt 2024/25 schafft dafür Spielräume. Zudem wird eine aktive Rolle des Landkreises notwendig sein, um gute Lösungen für die Zukunft zu finden. In diesem Zusammenhang erneuert Minister Dr. Jung seine Forderung an den Bund, im Vorfeld der Krankenhausreform schnell zusätzliche Mittel zur Betriebskostenfinanzierung der Krankenhäuser zur Verfügung zu stellen“.

Verwendete Quellen:
– eigener Bericht
– Stellungnahme des saarländischen Gesundheitsministeriums vom 25.07.2023