Invasion der Wanzen: Schädling breitet sich in der Region aus

Kleine, grüne Insekten breiten sich in der Region aus. Das Problem: Die Reiswanze ist ein Schädling, der vor allem Bauern große Sorgen bereitet. Fachleute beobachten die Entwicklung intensiv.
Grüne Reiswanzen (Nezara viridula) sitzen auf einem Blatt in einem Garten. Foto: Katja Sponholz/dpa
Grüne Reiswanzen (Nezara viridula) sitzen auf einem Blatt in einem Garten. Foto: Katja Sponholz/dpa

Neuer invasiver Schädling: Die Grüne Reiswanze

In Rheinland-Pfalz und im Saarland hat sich nach Angaben von Naturexpert:innen und Behörden ein neuer invasiver Schädling angesiedelt: die ursprünglich aus Ostafrika stammende Grüne Reiswanze. Sie befällt vor allem Strauchbeeren, Tomaten und Paprika und kann dadurch großen Schaden anrichten. Optisch ähnelt sie der hierzulande der weit verbreiteten grünen Stinkwanze. Eingeschleppt wurden die Wanzen durch Obst- und Gemüseimporte.

Zwar bestehe nach Ansicht von Expert:innen kein Grund zur Panik, doch Gemüseanbauer betrachten die Entwicklung mit Sorge. „Das stellt schon ein Problem dar“, sagte Sabine Gebhard von der Landwirtschaftskammer Saarland. Seit dem letzten Jahr meldeten sich vermehrt Gemüsebaubetriebe, um die Schädlinge bestimmen und sich über Bekämpfungsmaßnahmen informieren zu lassen.

Wanzen breiten sich aus – vor allem Bauern sind besorgt

In Rheinland-Pfalz wird das Vorkommen von Wanzenarten nach Auskunft des Landwirtschaftsministeriums „intensiv beobachtet“. Vor allem die wärmeren Winter sorgten vermutlich dafür, dass die Populationen anwachsen. Neben der Grünen Reiswanze gibt es laut Sprecherin Nicola Diehl auch andere Wanzenarten, „die zunehmend Schäden in verschiedensten Kulturen verursachen und lokal und saisonal zu erheblichen Problemen führen können“.

Besonders schädlich ist die Marmorierte Baumwanze, die Ernteverluste von bis zu 50 Prozent verursachen kann. Das Insekt stammt ursprünglich aus Ostasien und ist über Nordamerika zu uns gekommen.

Naturschützer:innen warnen aber davor, die Zunahme von invasiven Arten zu verteufeln: „Die heimischen Insekten profitieren von Wanzeneiern, auch wenn sie von einer invasiven Art sind“, sagte Gaby Schulemann-Maier von der Beobachtungsplattform „Naturgucker“ des Naturschutzbundes Nabu.

So vertreibst du die Wanzen

„Die suchen nur ein warmes Plätzchen“, sagte Insektenexperte Dr. Stefan Kress den „Stuttgarter Nachrichten“. Es habe also nichts mit mangelnder Hygiene in der Wohnung zu tun, wenn sich die Tierchen dort tummeln. Wie man am besten gegen die Wanzen vorgeht, erklärt Dennis Hoffmann von der Walter Grönhoff Schädlingsbekämpfung. Hauswände können mit einem speziellen Spray behandelt werden, damit sich die Wanzen nicht an den Wänden festsetzen.

Auch Blatt Papier kann helfen

Bei einzelnen Wanzen in der Wohnung sollte man zu einem Blatt Papier greifen, das Insekt darauf krabbeln lassen und es dann nach draußen bringen. Das Aufsaugen mit dem Staubsauger ist übrigens keine gute Idee: Stinkwanzen sondern dann besonders gerne ihr Sekret ab – der Müllbeutel ist hinüber.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur