Isolation und Lagerkoller: AOK Saar gibt Tipps für psychische Gesundheit in der Corona-Krise

Allein, eingesperrt oder genervt von den Mitbewohnern oder der Familie: Für viele Menschen bedeuten die aktuellen Ausgangsbeschränkungen und die Kontaktsperre eine Herausforderung für die Psyche. Die AOK Saar rät daher zu einigen Maßnahmen, mit denen sich die Corona-Krise besser überstehen lässt.
Isolation, Stress und Lagerkoller können während der Corona-Krise zu psychischer Belastung führen. Symbolfoto: Pexels
Isolation, Stress und Lagerkoller können während der Corona-Krise zu psychischer Belastung führen. Symbolfoto: Pexels
Isolation, Stress und Lagerkoller können während der Corona-Krise zu psychischer Belastung führen. Symbolfoto: Pexels
Isolation, Stress und Lagerkoller können während der Corona-Krise zu psychischer Belastung führen. Symbolfoto: Pexels

„Die Isolierung birgt Gefahren für das psychische Wohlergehen und den familiären Frieden“, so die Krankenkasse in einer Mitteilung. Nicht nur wochenlanges Alleinsein, sondern auch das Aufeinanderprallen von Homeoffice, Homeschooling, Haushalt und Familienalltag belaste viele Menschen im Saarland.

Tipps gegen Lagerkoller, Aggressionen, Angst und Einsamkeit

Schnell machen sich negative Gefühle von Einsamkeit, Langeweile, Eingesperrtsein oder schlicht Genervtheit breit. „Hinzu kommen die Ängste vor dem Virus oder auch wirtschaftliche Sorgen„, so die AOK. Was also tun gegen den Lagerkoller, aufkommende Aggressionen, Angst und Einsamkeit?

1. Strukturierter Tagesablauf

Wichtig sei vor allem ein geregelter Tagesablauf mit festen Aufsteh- und Schlafenszeiten, Arbeitszeiten, Pausen und auch Mahlzeiten. Viele Menschen verlieren durch Homeoffice oder Freizeit zu Hause den Rhythmus. „Jeden Tag ausschlafen, im Pyjama frühstücken und Filme gucken bis spät in die Nacht“, tue jedoch gar nicht gut. Wer in einer Familie lebt, sollte gemeinsame Zeit und Zeit für sich möglichst im Wechsel einplanen.

2. Festgelegte Räume und Rückzugsorte

Um auch in einer Familie genug Allein-Zeit zu haben, sind Rückzugsorte genauso wichtig. Feste Plätze, an denen Vater und Mutter im Homeoffice arbeiten können, sollten eingerichtet werden. Aber auch Kinder brauchen Räume, in denen sie in Ruhe gelassen werden, um zu lesen, Hausaufgaben zu machen oder sich mit anderen Kindern über Videochats austauschen.

3. Körperliche Aktivität

Mindestens 15 bis 30 Minuten am Tag sollten für körperliche Aktivität eingeplant werden: Beispielsweise ein Workout morgens vor dem offenen Fenster oder regelmäßig fünf Minuten Gymnastik in der Homeoffice-Pause. Viele (auch regionale) Anbieter von Yoga, Zumba und Co. bieten jetzt Online-Kurse an.

4. Frische Luft

Solange keine Ausgangssperre oder Quarantäne verhängt ist, ist es weiterhin erlaubt, nach draußen zu gehen, um frische Luft zu schnappen. Allein, mit Familienmitgliedern aus dem eigenen Haushalt oder einer Person, mit der man nicht zusammenlebt. „Sich täglich draußen bewegen, das hebt die Stimmung, hält körperlich fit und stärkt zudem das Immunsystem“ erklärt die AOK. Nicht nur Spazieren, sondern auch Joggen, Nordic Walking, Radfahren und Skaten sind erlaubt.

5. To-Do & Wanna-Do-Listen

Die Isolierung bedeutet für viele auch, plötzlich sehr viel mehr Zeit zu haben. Um diese nicht – wie bereits erwähnt – ausschließlich im Pyjama auf der Couch zu verbringen, sollte man sich etwas vornehmen und einen Plan machen. Auf der persönlichen Agenda können dabei nicht nur Dinge wie der Frühjahrsputz stehen, die man ohnehin erledigen MUSS. Jeder solle sich laut AOK auch fragen: Was wollte ich schon immer mal machen? Das kann alles sein wie: Malen, lesen, Musik hören, meditieren, kochen, aber auch endlich „Red Dead Redemption“ durchspielen.

6. Digitaler Kontakt

Die Kontaktsperre und die Ausgangsbeschränkungen können vor allem Menschen aufs Gemüt schlagen, die alleine leben und sich in einer psychischen Krise oder Trauerphase befinden. Wer sich ohnehin einsam fühlt, kann diesen Zustand durch die Isolation noch verstärkt empfinden. Neben einem detaillierten Tagesplan, ist es für diese Menschen besonders wichtig, digital, telefonisch oder schriftlich Kontakt zu anderen zu halten. Die AOK empfiehlt Verabredungen über Skype oder andere Videochat-Anbieter, Social Media oder sogar traditionelle Briefe, um sich mit anderen verbunden zu fühlen.

Psychologische Hilfe in der Corona-Krise

Wer in einer psychischen Krise steckt oder sich durch die Corona-Pandemie mental besonders belastet fühlt, kann sich zudem an die Universitätsambulanz des Saarlandes wenden. Unter einer Notfallhotline wird hier psychologische Hilfe angeboten. Sie ist unter der Telefonnummer (0681)30271021 täglich zwischen 13.00 und 16.00 Uhr erreichbar.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der AOK Saarland
– Eigene Recherche

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