Ist die Saar-Polizei in Not?

Die Gewerkschaften beklagen die hohe Belastung der saarländischen Polizei. Die neue Personalstruktur hat nicht nur Freunde.
Kritiker beklagen den Personalmangel bei der saarländischen Polizei. Foto: Becker&Bredel
Kritiker beklagen den Personalmangel bei der saarländischen Polizei. Foto: Becker&Bredel
Kritiker beklagen den Personalmangel bei der saarländischen Polizei. Foto: Becker&Bredel
Kritiker beklagen den Personalmangel bei der saarländischen Polizei. Foto: Becker&Bredel

Die Reform
Leidet die saarländische Polizei unter der Strukturreform? Treibt der Personalabbau die Beamten sogar an ihre Belastungsgrenze? Was Gewerkschafter befürchten, streitet erwartungsgemäß die Führungsspitze der Polizei ab.
„Es gibt sicherlich Einzelfälle, in denen etwas nicht funktioniert hat. Dann wird aber dieser Einzelfall zum generellen Problem erklärt“, sagt Carsten Dewes, Leiter des Präsidialstabs im Landespolizeipräsidium.

Neue Strukturen
Um trotz der Personaleinbußen weiterhin einsatzfähig zu sein, setze die Leitung auf zentrale Führungsstrukturen und dezentrale Einsatzkommandos. Dewes: „Wir gehen weg von Polizisten, die auf Dienststellen sitzen. Dafür sind mehr Streifen unterwegs.“ Deren Einsatz organisiere das Führungs- und Lagezentrum landesweit, das beim Polizeipräsidium in Saarbrücken angesiedelt ist.

Darüber hinaus unterstützten Spezialisten der Operativen Einheit (OPE) mit zurzeit 108 Beamten ihre Polizeikollegen. „Die ist neu hinzugekommen“, sagt Dewes. Kritiker weisen darauf hin, dass es sich dabei ja nicht um zusätzlich geschaffene Stellen handelt. Stimmt. Der Präsidialstabsleiter verteidigt aber: Keiner Dienststelle sei dafür Personal weggenommen worden, dass an jenem Ort dringend benötigt worden sei.

Und für Polizeisprecher Georg Himbert scheint klar: „Es musste etwas geschehen bei weniger Personal.“ Eine Gefahr für den Bürger könne er dabei jedenfalls nicht erkennen. Auch das Betriebsklima habe keineswegs darunter gelitten.

Das sieht Gewerkschafts-Chef Porzel jedoch ganz anders: Er sprach im Vorfeld von Frust, den Kontakt zum Bürger zu verlieren und aufgrund des zeitlichen Drucks knapper Ressourcen nicht mehr präventiv tätig sein zu können.

Mit Verwendung von SZ-Material (Matthias Zimmermann).