Konsumstimmung gedrückt: Handel rechnet mit Einbußen im Weihnachtsgeschäft

Nach Einschätzung des Handels wird auch das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr unter der Konsummüdigkeit angesichts der Inflation leiden. Nominal sei zwar ein Umsatzplus zu erwarten – inflationsbereinigt sieht das jedoch anders aus.
Der Handel rechnet mit weniger realen Umsätzen im Weihnachtsgeschäft. Symbolfoto: Sebastian Gollnow/dpa-Bildfunk
Der Handel rechnet mit weniger realen Umsätzen im Weihnachtsgeschäft. Symbolfoto: Sebastian Gollnow/dpa-Bildfunk

Die schlechte Konsumstimmung der Deutschen wird voraussichtlich Spuren im Weihnachtsgeschäft hinterlassen. Der Handelsverband rechnet im November und Dezember mit einem Rückgang der Einkäufe um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In der Hochrechnung ist der Umsatz dabei bereits um die Preissteigerungen bereinigt. Nominal werde er aufgrund der hohen Inflation dagegen um 5,4 Prozent auf rund 120, 3 Milliarden Euro steigen.

„Die Umsätze wachsen nur über die inflationsbedingt steigenden Preise“, erklärte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Für Handelsunternehmen bleibe es eine schwierige Zeit. Rund 70 Prozent der Händler rechnen laut einer aktuellen Umfrage mit einem schlechteren Weihnachtsgeschäft als 2021. Der Umsatzrückgang betreffe der HDE-Prognose zufolge auch den Onlinehandel.

Für das gesamte Jahr 2022 geht der Handelsverband davon aus, dass der Einzelhandel ein Umsatzplus von 7,5 Prozent verzeichnen kann. Real bedeute das jedoch ein Minus von 0,1 Prozent. Im E-Commerce erwarte der HDE derweil in den letzten beiden Monaten des Jahres ein nominales Plus von 1,4 Prozent – real ein Minus von 4,5 Prozent. Für das Gesamtjahr 2022 sinken die Umsätze online der Prognose zufolge um 2,3 Prozent nominal – inflationsbereinigt sind das ganze 7,2 Prozent.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur