Krankschreibung am Telefon endet heute auch im Saarland

Die telefonische Krankschreibung läuft nach mehr als zwei Jahren aus - auch im Saarland. Ab heute müssen Patient:innen wieder Praxen aufsuchen oder Videosprechstunden nutzen. Allerdings könnte sich das noch einmal ändern.
Patient:innen können sich nicht länger per Telefon krankschreiben lassen. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa-Bildfunk
Patient:innen können sich nicht länger per Telefon krankschreiben lassen. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa-Bildfunk

Krankschreibungen vorerst nicht mehr generell per Telefon möglich

Krankschreibungen wegen Erkältungsbeschwerden sind angesichts der entspannteren Corona-Lage vorerst nicht mehr generell auch per Telefon möglich. Dafür müssen Patient:innen ab dem heutigen Mittwoch (1. Juni 2022) wieder in Praxen gehen oder Videosprechstunden nutzen. Das gilt auch im Falle des Saarlandes. Der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzt:innen, Kliniken und Krankenkassen hatte entschieden, eine zuvor mehrfach verlängerte Sonderregelung auslaufen zu lassen.

Regel könnte wieder aktiviert werden

Das Gremium betonte zugleich, dass solche Sonderregelungen für bestimmte Regionen oder bundesweit wieder aktiviert werden könnten, sollte die Pandemie in den nächsten Monaten erneut an Fahrt gewinnen. Telefonische Krankschreibungen waren seit Ende März 2020 fast durchgehend möglich gewesen. Dies sollte unnötige Kontakte reduzieren, um das Infektionsrisiko zu senken.

Kritik an Ende der telefonischen Krankschreibung

Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, äußerte Unverständnis darüber, dass die Regelung „ohne Not“ wieder abgeschafft werde. „Die Telefon-Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung hat sich bewährt“, sagte Weigeldt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Sie bringe den Hausarztpraxen „echte Entlastung“. Weigeldt sprach sich dafür aus, die Krankschreibung per Telefon zumindest für Bestandspatient:innen weiterhin möglich zu machen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte