Ländervergleich: Beschäftigte im Saarland am längsten krankgeschrieben
In Deutschland sind die Arbeitnehmer immer länger krankgeschrieben. Laut einer Auswertung der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) stieg im vergangenen Jahr die durchschnittliche Fehlzeit pro Krankheitsfall „auf ein Rekordniveau„. Im Ländervergleich schnitt das Saarland am schlechtesten ab.
Das sind die Zahlen
„Spitzenreiter in Sachen durchschnittliche Krankheitsdauer ist das Saarland mit 17,4 Tagen„, heißt es in einer Pressemitteilung der KKH. Das sind rund zwei Tage mehr als im Bundesdurchschnitt (15 Fehltage wegen Krankheit). Im Vergleich zum Vorjahr stieg im Saarland die Krankheitsdauer um 0,5 Tage; im Vergleich zu 2015 verzeichnete die Analyse der Krankenkasse hierzulande ein Plus von 1,2 Tagen.
Darüber hinaus zeige die Auswertung, „dass Frauen im Saarland offenbar deutlich häufiger krank sind“. Im vergangenen Jahr fehlten sie durchschnittlich 6,2 Prozent ihrer Sollarbeitszeit. Für die männlichen Kollegen ermittelte die KKH einen Wert von 5,5 Prozent.
Die kürzesten Fehlzeiten soll es übrigens in Bayern geben. Nach Angaben der Krankenkasse fehlen Arbeitnehmer hier im Schnitt 13,9 Tage.
Mögliche Gründe
Als möglichen Grund für die Unterschiede nennt die KKH „die Jobstruktur in den jeweiligen Regionen„. Demnach würden Menschen beispielsweise häufiger erkranken, wenn sie mit körperlich anstrengenden Arbeiten beschäftigt sind. Ebenso soll die Arbeitslosenquote eine Rolle spielen.
Für krankheitsbedingte Ausfälle am häufigsten verantwortlich: „Atemwegsinfekte wie Erkältungen und Grippe„, schildert die KKH. Am längsten fielen Mitarbeiter wegen der Diagnose Krebs (durchschnittlich 68,6 Tage) und psychischer Leiden (40,3 Tage) aus.
Erhebung der Daten
„Ausgewertet wurde die Zahl der Kalendertage mit ärztlichem Attest von pflicht- und freiwillig versicherten Mitgliedern der Kaufmännischen Krankenkasse“, heißt es in der Pressemitteilung. Nach eigenen Angaben sind bei der KKH rund 39.000 Beschäftigte im Saarland versichert.
Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Kaufmännischen Krankenkasse, 23.01.2020